Trotz Sparbudget reiches Programmangebot
Trotz Sparbudgets wartet das Internationale Brucknerfest Linz heuer von 13. September bis 5. Oktober mit einem reichen Programm auf, das am Dienstag vorgestellt wurde. Zu den Highlights zählen drei Konzerte des Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst. Erstmals werden auch die von 17. bis 23. August im Stift St. Florian stattfindenden "Brucknertage" in den Vorstellungsreigen einbezogen.
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) verhehlte nicht, dass sich der gegenwärtige Sparkurs der Stadt auch auf das Brucknerfest auswirkt. Das für die Konzerte zur Verfügung stehende Budget beträgt heuer 850.000 Euro und liegt damit um 300.000 Euro unter dem des Vorjahres. "Mit zahlreichen Kooperationen erstarkt das Festival neu", betonte jedoch Hans Joachim Frey, der künstlerische Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA. In Zusammenarbeit mit der Anton Bruckner-Privatuniversität wird etwa in der Tabakfabrik eine Kammeroper von Michael Hazod uraufgeführt. Unter dem Titel "Alea" ("Würfel") setzt sich das Auftragswerk des Brucknerfestes mit dem Frankenburger Würfelspiel im 17. Jahrhundert in Oberösterreich auseinander.
Welser-Möst
Heimische Kräfte sind in erster Linie bei den St. Florianer Brucknertagen im Einsatz, wobei es laut Stiftspropst Johann Holzinger um "unentdeckte Seiten bei Anton Bruckner" geht. Welser-Möst und sein Cleveland Orchestra spielen im Brucknerhaus alle vier Symphonien von Johannes Brahms, sowie Werke des deutschen Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann. Mit zwei Konzerten ist das Linzer Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies im Einsatz, wobei Bruckners 1. und 3. Symphonie zu hören sein werden.
Die Moskauer Kammeroper Boris Pokrovsky spielt im Veranstaltungszentrum Posthof Carl Maria von Webers Oper "Drei Pintos" und ein Werk des russischen Komponisten Vladimir Kobekin. Weiters gastieren die Tschechische Philharmonie unter Jiri Belohlavek sowie die Armenische Philharmonie Jerewan und der Wiener Staatsopernchor. Ein internationaler Gesangswettbewerb aus italienischen Opern im Rahmen des Brucknerfestes wird gemeinsam mit dem neuen Linzer Musiktheater veranstaltet. Frey zeigte sich an verstärkter Zusammenarbeit mit dem Landestheater Linz interessiert. Er kann sich "zum Beispiel eine eigene Premiere im Linzer Musiktheater im Rahmen des Brucknerfestes 2016" vorstellen. Die in früheren Jahren diskutierte Verschiebung des Brucknerfestes vom Herbst auf das Frühjahr ist laut Luger derzeit kein Thema.
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