Wenn der Orient sinnlich Einzug in das Festspielhaus hält

Zwei Paare tanzen auf einer Bühne in einer Theatervorstellung.
In St. Pölten hat mit Intendantin Brigitte Fürle eine neue Ära begonnen. Und das ist auch gut so.

Mit einer außergewöhnlichen Nacht setzte Brigitte Fürle den Auftakt zu ihrer neuen Aufgabe als künstlerische Leiterin des Festspielhaus St. Pölten. Der französische Choreograf Angelin Preljocaj und sein Ballettensemble gastierten mit „Les Nuits“, einem Stück mit Episoden aus „Tausendundeine Nacht“, entstanden für die Kulturhauptstadt Marseille-Provence 2013.

Preljocaj interessiert sich weniger für das Nacherzählen von Märchen. Er stellt Beziehungen ins Zentrum seiner Choreografie, verbunden mit Liebe, Sinnlichkeit, Sexualität und berauschten Zuständen. Zum orientalisch inspirierten Flair tragen neben Kompositionen von Natacha Atlas, Samy Bishai und 79D Musik auch farbenfrohe und ausgefallene Kostüme Azzedine Alaïas bei.Die 18 Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich zwischen Träumen und Albträumen.

Ausgeklügelte Schatten und filigrane Installationen Constance Guissets bewegen sich in Cécile Giovansili-Vissières raffiniertem Lichtdesign mit. Szenen der Morgendämmerung erinnern an den Arabischen Frühling, auch wenn der politisch engagierte Choreograf diesmal subtil in Anspielungen auf soziale Fragen bleibt.

Zu „It“s a Man“s World“ jedoch ist Preljocaj außer Hüftschwüngen, High Heels und Zitaten aus der Welt der Popstars nicht viel eingefallen.

Von Silvia Kargl

Kommentare