Lawrence Ferlinghetti, der letzte Beat-Poet, mit 101 verstorben

Lawrence Ferlinghetti, der letzte Beat-Poet, mit 101 verstorben
Sein "City Lights Bookstore" in San Francisco war ab den 1950er Jahren eine Keimzelle der Gegenkultur

Der US-amerikanische Dichter, Künstler und Buchhändler Lawrence Ferlinghetti, der für die Entwicklung der Alternativkultur der so genannten Beatniks und Hippies maßgeblich war, ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Das gab der Laden "City Lights Bookstore" in San Francisco, der über Jahrzehnte ein Treffpunkt der alternativen literarischen Szene der USA gewesen war, bekannt. Demnach starb Ferlinghetti am 22. Februar. Am 24. März wäre er 102 Jahre alt geworden.

Ferlinghetti hatte den "City Lights Bookstore" 1953 als erstes Buchgeschäft der USA, das rein auf Paperback-Formate spezialisiert war, gegründet. Er sah die Demokratisierung von Literatur als eine seiner zentralen Missionen an. Ebenso wichtig war es ihm, den Laden zu einem intellektuellen Treffpunkt und einem Ort des Austausches zu machen. Die Literaten der "Beat Generation" wie Jack Kerouac, William Burroghs und Allen Ginsberg fanden im Laden einen Ort für Treffen und Lesungen und in Ferlinghetti einen Mitstreiter, Unterstützer und Verleger. Als Ginsbergs Gedicht "Howl" 1956 wegen Vorwürfen der Obszönität konfisziert wurde, musste Ferlinghetti kurzzeitig ins Gefängnis.

Lawrence Ferlinghetti, der letzte Beat-Poet, mit 101 verstorben

Neben seiner zentralen Rolle als Vermittler und Ermöglicher war Ferlinghetti auch selbst als Dichter und als Maler aktiv. Die Gedichtsammlung "A Coney Island of the Mind" (1958) gehört zu den meistverkauften Lyrikbänden der USA. Ferlinghetti schrieb auch zwei Romane ("Her", 1960, und "Love in the Days of Rage", 20001) und zahlreiche Reiseberichte, als Übersetzer übertrug er u.a. Gedichte von Pier Paolo Pasolini ins Englische. Sein Werk als Maler ist weniger bekannt, wurde aber ebenfalls vielfach ausgestellt. Ferlinghetti blieb damit bis ins hohe Alter aktiv. Sein "City Lights Bookstore" bleibt als Erinnerungsstück an jene Zeiten, als San Francisco Hotspot der Alternativkultur in alle Welt ausstrahlte.

Kommentare