Kunstskandal: Schau in Barcelona wird doch gezeigt

Eine umstrittene Skulptur der österreichischen Künstlerin Ines Doujak wird nun doch wie vorgesehen in Barcelona gezeigt. Nachdem das Museum für zeitgenössische Kunst (MACBA) am Mittwoch wenige Stunden vor der geplanten Eröffnung eine Gruppenausstellung mit dem als polemisch empfundenen Kunstwerk abgesagt hatte, haben heftige Proteste dazu geführt, dass die Schau heute, Samstag, doch eröffnet wird.

Museumsdirektor bietet Rücktritt an
Noch am Mittwochabend versammelten sich daraufhin Hunderte Künstler und Kuratoren vor dem Museum, um gegen die "Zensur" zu protestieren. Am Freitag protestierten Museums-Mitarbeiter in einem öffentlichen Brief gegen die Entscheidung der Museumsleitung. Sie bezeichneten die Absetzung der Schau als "beschämend und eines staatlichen Museums unwürdig".
Nun gab Direktor Mari dem Druck nach und machte einen Rückzieher. "Ich hatte anfänglich gedacht, der Ausschluss von Ines Doujaks Werk oder die Absage der Ausstellung würden das MACBA als öffentliche Kulturinstitution schützen. Aber die Folgen meiner Entscheidung haben genau das Gegenteil bewirkt", ließ er in einer Presseerklärung verlauten. Er werde sein Amt zur Verfügung stellen, falls dies der Wunsch der MACBA-Stiftung sei. Der Stiftungsrat will bereits am Montag zu einem Krisengipfel zusammenkommen.
In der Gruppenausstellung "Das Biest und der Souverän" beschäftigten sich 30 internationale Künstler mit dem Phänomen der Macht - und Herrschaftsstrukturen und die Grenzen des politischen Souveräns. Das Werk der Klagenfurter Künstlerin Ines Doujak stammt aus ihrem Skulpturenprojekt "Loomshuttles/Warpaths", in dem sie sich anhand verschiedener Skulpturen und Installationen mit den schwierigen und komplexen Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika auseinandersetzt.
Kommentare