Künstlerprotest in Wien: Schweigemarsch gegen die Stille
Auf dem Transparent stand groß „ohne Kunst wird es still“. Zumindest am Mittwochnachmittag auf der Ringstraße. Genau 22 Jahre nach dem „Umzug der Maroden“ demonstrierte die Künstlerschaft wieder gegen die prekären Verhältnisse, die schlechte soziale Absicherung – und die leeren Versprechungen der Politik.
Damals, als unter Viktor Klima (SPÖ) die Kunst angeblich „Chefsache“ war, bewegte man sich auf das Kanzleramt zu. Nun, beim „Schweigemarsch,“ ging man gleichzeitig von der Urania und der Universität los, um sich auf dem Karlsplatz zur Abschlusskundgebung mit Chorgesang zu treffen. Den amüsantesten Beitrag lieferte ein nackerter Hubsi Kramar, der sein Geschlecht in einen hellblauen Mundnasenschutz hüllte.
Damals wie heute war Gerhard Ruiss, Sprecher der Autorinnen/Autoren, einer der Hauptakteure. Er freute sich: Mit 3. Juli beginnen die Auszahlungen aus dem mit 90 Millionen Euro gespeisten „Überbrückungsfonds“; die Künstler sollen unbürokratisch 6.000 Euro über die Sozialversicherung der Selbstständigen bekommen. Doch Ruiss kommt aus dem Mahnen nicht heraus: Zu wenig, und für die Zukunft braucht es weitere Hilfen.
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