Zweidrittelmehrheit für den Haselsteiner-Plan

Hans Peter Haselsteiner
Unternehmer erklärte sich bereit, Renovierung des Künstlerhauses zu finanzieren.

Die Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs stimmte am Montagabend mit Zweidrittelmehrheit für das Angebot von Hans Peter Haselsteiner. Der Unternehmer hat sich namens der Haselsteiner Familien-Privatstiftung bereit erklärt, die "Renovierung, Modernisierung und Erweiterung des Künstlerhauses" – in der Größenordnung von 30 Millionen Euro – "sowie die zukünftigen Betriebs-, Wartungs- und Erhaltungskosten zu finanzieren".

Haselsteiner agiert natürlich nicht selbstlos: Der Verein hat der Privatstiftung einen Gutteil der Ausstellungsfläche (für die Präsentation österreichischer Kunst) zu überlassen. Zudem wird eine gemeinsame Besitzgesellschaft gegründet, in der die Stiftung 74 Prozent hält – und der Verein nur noch 26 Prozent. Doch die Sperrminorität ist gesichert: Ohne die Zustimmung der Künstler können keine wichtigen Beschlüsse gefasst werden. Dennoch stieß der Plan etlichen Mitgliedern sauer auf: Für die Künstlerin Ona B. kam das Angebot einer "Übernahme" gleich, sie sprach von "einem unzumutbaren Verlust an Autonomie". Doch nur 69 Personen stimmten gegen das Projekt, 145 votierten für den Deal. Es gab vier Enthaltungen.

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