Künstler Alfons Schilling gestorben

Alfons Schilling ist tot. Der am 20. Mai 1934 in Basel geborene Künstler verstarb nach schwerer Krankheit am Mittwoch in Wien, wie das mit Schilling lange verbundene Essl-Museum am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Der Apologet der "totalen Malerei", einer ekstatischen Variante des Malens, galt als ein früher Initiator des Wiener Aktionismus, auch wenn er der Bewegung selbst nicht angehörte. Erst im April war Schilling das große Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen worden.
Studiert hatte der gebürtige Schweizer ab Mitte der 1950er Jahre an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Danach lebte er in Frankreich und den USA. Erst ist den 1980er Jahren kehrte er nach Wien zurück, wo er als Gastprofessor an der Angewandten tätig war. Zu seinem 75. Geburtstag würdigte das Klosterneuburger Essl Museum 2009 den Künstler mit einer großen Personale.
Sein Werk ist insgesamt facettenreich und lässt sich mithin keiner bestimmten Strömung zuordnen. Gemein ist allen Schaffensphasen die Sprengung der Bildfläche durch Bewegung, Raum und Zeit. Ein Beispiel dafür waren seine "spin paintings" (Rotationsbilder), mit denen er Kunst und Wissenschaft verband und herkömmliche Sehgewohnheiten thematisierte. "Der Anspruch, zu wissen und zu verstehen ist nie ein Monopol der Wissenschaft gewesen. In der Kunst muss es ihn genauso geben", so ein Zitat des Verstorbenen.
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