Kremser Festival "Imago Dei" hat "Freiheit" zum Thema

Eine Frau mit Mikrofon gestikuliert während einer Präsentation.
Dritte und letzte Ausgabe unter Nadja Kayali, 2025 folgt Albert Hosp.

Nadja Kayali stellt ihre dritte und letzte Ausgabe des Kremser Festivals "Imago Dei" unter das Thema "Freiheit". Die säkularisierte Minoritenkirche, heute Klangraum Krems, bietet laut einer Aussendung das "Ambiente, um sich durch Musik und Literatur zum Nachspüren verschiedener Aspekte persönlicher und politischer Freiheit anregen zu lassen".

Am Eröffnungswochenende gibt es mit zwei Ensembles aus der syrischen Community in Schweden die Gelegenheit, jahrhundertealte christliche sowie weltliche Musiktraditionen Syriens und ihre Verbindung zu europäischen Gesängen kennenzulernen. Am Samstag (9. März) werden die altsyrischen Kirchengesänge Kolo Suryoyos den Klangraum der Minoritenkirche erfüllen. Sie treffen auf die westliche Tradition gregorianischer Choräle in der Interpretation durch die fünf Frauen von Graces & Voices. Tags darauf ist Mesopotamian Fusion zu Gast. Ihre Neuinterpretationen basieren auf Instrumentalstücken und Volksliedern von 400 n.Chr. bis in die 1990er-Jahre.

Im Zentrum des Konzertes mit dem Platypus Ensemble (15. März) stehen das neue Werk "darkness, unveiled" der Komponistin Afamia Al-Dayaa (ein Kompositionsauftrag des Landes Niederösterreich) und Gerald Reschs "Con moto". Die Stücke beziehen filmische und elektronische Elemente mit ein. Resch ist in diesem Jahr Composer in Residence der Loisiarte. Weiters stehen Werke von Fausto Romitelli und der zeitgenössischen Komponistin Rebecca Saunders auf dem Programm des Abends.

Ein mehrteiliger "Musikalischer Tag in Krems" (16. März) steht der Aussendung zufolge "im Zeichen der inneren Freiheit". Am frühen Nachmittag wird die Imago-Dei-Reihe Zwischentöne Polen mit einem Gesprächskonzert fortgesetzt, das der Pianist und Musikwissenschafter Kolja Lessing dem Komponisten Ignace Strasfogel widmet, der auf der Flucht vor den Nazis nach New York emigriert war und dort u. a. als Dirigent in der Metropolitan Opera berühmt wurde. Das Eliot Quartett präsentiert Beethoven, Lutosławski und Schostakowitsch.

Das Konzert des Inner Unity Ensemble (23. März) ist unter den Slogan "Frau-Leben-Freiheit" der iranischen Unabhängigkeitsbewegung gestellt. "Die Stimme iranischer Sängerinnen wird nie verstummen, ihre starken Stimmen werden auf der ganzen Welt gehört werden", betont die Formation.

Die Company of Music unter Johannes Hiemetsberger ist wieder als Festivalensemble mit mehreren Projekten vertreten: Dazu zählt ein Konzert zu Nikolaus Geyrhalters preisgekröntem Filmessay "Homo Sapiens" (22. März). Eine Woche später, am Karfreitag, bringt die Company mit dem Ensemble Monismo Bachs "Matthäus-Passion" zur Aufführung. Das große Abschlusskonzert am Ostermontag (1. April) gestaltet die Sängerin Nataša Mirković gemeinsam mit ihrem multikulturellen Frauenchor Glas, der Klangkünstlerin Tahereh Nourani, der Kanun Spielerin Sofia Labropoulou und der Cellistin Asja Valčić.

Neuer künstlerischer Leiter von "Imago Dei" ist ab 2025 Albert Hosp. Kayali will sich nach Auslaufen ihres Dreijahresvertrages in Krems ganz der Intendanz beim Carinthischen Sommer widmen.

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