Kraus möchte an der Spitze des Mumok bleiben

Noch im ersten Quartal soll die Entscheidung fallen, wer künftig an der Spitze des Wiener Mumok steht. Dass sie weiterhin zur Verfügung stünde, unterstrich die amtierende Direktorin Karola Kraus am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz 2015: "Ich möchte sagen, auch wenn einige es nicht hören wollen, dass ich sehr, sehr gerne weitere fünf Jahre mit meinem Team an unserem Erfolg arbeiten würde."
Positive Zahlen
Schließlich blicke man auf "ein äußerst erfolgreiches Jahr" 2014 zurück. Man habe mit einem innovativen Programm die Gratwanderung zwischen besucherstarken Ausstellungen und aufstrebenden Jungkünstlern gemeistert. Und dies schlage sich auch in den Besucherzahlen nieder, die in keiner Weise eingebrochen seien. Wenn man die um Vermietungsgäste bereinigten Zahlen betrachte, bleibe zu konstatieren: "Wir haben seit 2008 kontinuierlich ein Besucherniveau zwischen 180.000 und 190.000 Menschen." Im Vorjahr habe man die Besucherzahlen von rund 183.000 aus dem Jahr 2013 überschritten.
Überdies bleibe man dank einer verantwortlichen Haushaltung in den schwarzen Zahlen: "Und wir werden aller Voraussicht auch heuer ein positives Jahresergebnis erzielen." Durch den Fokus auf den Sammlungsausbau mittels Schenkungen und Spenden habe man in den vergangenen vier Jahren Kunstwerke im Gesamtwert von 3,3 Mio. Euro an das mumok binden können. Und für heuer habe man bereits die Zusage von Kunstspenden in Höhe von 700.000 Euro, kündigte Kraus an.
Sammlung Ludwig goes Pop
Daneben stand am Donnerstag aber auch das allgemeine Arbeitsprogramm des neuen Jahres am Tapet. Den Auftakt ab 12. Februar bestreitet die Ausstellung " Ludwig goes Pop", für die rund 100 Werke aus der Sammlung Ludwig präsentiert werden. Das Sammlerpaar Peter und Irene Ludwig hat ab Mitte der 1960er-Jahre Arbeiten der großen Pop-Art-Künstler wie Andy Warhol, Claes Oldenburg oder Roy Lichtenstein zusammengetragen, die nun vereint gezeigt werden. Parallel dazu soll David Lieske eine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Phänomen Pop liefern. Er erzählt dazu im Rahmen seiner Personale die Autobiografie unter dem Titel "I tried to make this work".
Ab dem 6. März fokussiert man sich auf einen Kern der mumok-Sammlung und zeigt die weltgrößten Bestände zu den Performances der Wiener Aktionisten. Den Aktionen von Günter Brus, Otto Muehl oder Hermann Nitsch werden dabei kontrastiert mit anderen Bewegungen ihrer Zeit. Ein Symposium am 24. und 25. April soll die aufgeworfenen Fragen im Bezug auf die Gegenwart beantworten.
Ländlich-idyllischer geht es im Sommer dann mit der Schau des Baloise Kunst-Preis-Trägers John Skoog zu. Kern bildet das Video "Reduit", in dem der Filmkünstler Skoog das Lebenswerk des Bauern Karl-Göran Persson zeigt, der im ländlichen Schweden sein Haus gegen etwaige sowjetische Angriffe verbarrikadierte.
Den Herbst leitet ein neuer Blick auf die mumok-Sammlung ein, den Diedrich Diederichsen und Studierende der Akademie der bildenden Künste gemeinsam kuratieren und dabei anhand bestimmter Begriffsfelder eine eigene Perspektive bieten. Im Oktober folgt mit "To expose, to show, to demonstrate , to inform, to offer" ein Rundblick auf das künstlerische Schaffen in den 1990ern, für das 50 Künstler detaillierter beleuchtet werden. Und schließlich beendet eine Personale zum Werk von Ulrike Müller ("The old expressions are with us always and there are always others") das Ausstellungsjahr, wobei die Künstlerin auch neue Arbeiten eigens für die Schau erstellt, die Ende November von einem Symposium flankiert wird.
(S E R V I C E - www.mumok.at)
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