Verbeugung vor Udo Jürgens

Weil er schon mal im Bademantel dasitzt, sagt Chilly Gonzales, kann er gleich "dem größten Chansonnier" Tribut zollen. Dann stimmt er in Gedenken an Udo Jürgens "Was ich dir sagen will, sagt mein Klavier" an und legt seinen Rap "Never Stop" drüber.
Ein Brückenschlag, den am Donnerstag in der Wiener Staatsoper nicht viele verstanden. Da blieb die Begeisterung aus.
Sonst aber war sie ungebrochen – wenn Gonzales wie besessen in die Tasten hackte, genauso aber, wenn er das Kaiser Quartett programmierte Beats nachahmen ließ. Auch wenn er mit liebevollem Humor erklärte, warum Brahms so viel besser ist als Wagner, oder den Unterschied zwischen Dur und Moll demonstrierte.
Der Abend hatte ja auch alles, was es braucht. Er war unterhaltsam und berührend, mitreißend und aufbauend. Mit Recht so umjubelt, dass Gonzales am Schluss bei vollem Saallicht noch eine ungeplante Zugabe drauflegen musste.
KURIER-Wertung:
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