Kein neuer Film mit Robin Williams bis 2039
In "Fast & Furious 7" ist derzeit der 2013 während der Dreharbeiten verstorbene Paul Walker zu sehen – unter anderem als Computerbild in Szenen, die Walker nicht mehr drehen konnte (der KURIER berichtete).
Walkers Wiederkehr ist kein Einzelfall: Hollywood setzt viel – und künftig immer mehr – darauf, Schauspieler nicht mehr persönlich zu brauchen. Digitale Einspringer – detailgetreu im Computer nachgebaute Stars – könnten künftig schwierige Stuntszenen übernehmen, oder nach dem Tod des Schauspielers eingesetzt werden, um neue Szenen zu drehen. Und zwar auch bei Stars, die schon lange tot sind: Seit Jahren geistert durch die Filmbranche der Gedanke, neue Filme etwa mit Marilyn Monroe zu drehen. Die Stars aus dem goldenen Zeitalter Hollywoods könnten die Kasse künftig wieder zum Klingeln bringen.
Und zwar ordentlich.
Dies ist nun auch mit einem der größten Actionstars geplant: Im dritten Teil der Filmserie "IP Man" soll Bruce Lee zu sehen sein.
Mehr als 40 Jahre nach dem Tod Lees (1940–1973) soll es also gänzlich neue Szenen mit dem Schauspieler geben. Dazu wollen ihn die Filmemacher – es produziert Pegasus Motion Pictures – als digitales Abbild rekonstruieren, berichtet der Guardian.
Verstoß
Doch so einfach ist die Sache nicht. Denn die Erben wollen dies verhindern. Und zwar auf Grundlage des Urheberrechts. Bruce Lee Enterprises heißt die Firma, die die Interessen der Erben bündelt. Und diese will "mit allen Mitteln" verhindern, dass Lee in dem Film mitspielt, wie es in einem dementsprechenden Statement heißt. Denn die Verwendung von Lees Abbild sei "völlig unautorisiert".
Immerhin halten die Bruce Lee Enterprises die Rechte nicht nur am Namen Bruce Lee, sondern auch an dessen Abbild. Es stehen also auch goldene Zeiten für Hollywoods Anwälte bevor. Im Fall von Bruce Lee sind sie schon am Werk, berichtet der Guardian. Es steht viel Geld auf dem Spiel: Lee war kürzlich einem Werbespot zu sehen, ebenfalls als Computerabbild. Auch Audrey Hepburn (1929–1993) war jüngst in einem neuen Werbespot zu sehen.
Und noch etwas wird man öfter sehen – nämlich das, was Robin Williams gemacht hat. Der Schauspieler hat testamentarisch für 25 Jahre verboten, sein digitales Abbild in einem Film zu verwenden, berichtete der Hollywood Reporter. Bis 2039 wird es also keinen neuen Film von Robin Williams geben.
Der Kampf um die Gage begleitet die Hollywoodstars künftig weit über den Tod hinaus.
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