Filmkritik zu "Serviam - Ich will dienen": Katholischer Fanatismus im Internat

Maria Dragus als fanatische Nonne in „Serviam – Ich will dienen“
Die österreichische Regisseurin Ruth Mader drehte einen Thriller über katholischen Fanatismus im Mädchenpensionat

Von Gabriele Flossmann

Katholische Riten und religiöse Ikonografie sorgen in Filmen immer wieder für Spannung. In Horrorfilmen wohlgemerkt. Hat doch „die Kirche“ als Institution ihre Machterhaltung jahrhundertelang manifestiert, indem sie bei den Künstlern ihrer Zeit Horror- und Höllenbilder in Auftrag gab, um „ihre“ Gläubigen zu Gottesfurcht und Teufelsaustreibung anzuhalten.

Sind also Horrorfilme zeitgenössische Ausdrucksformen einer christlichen Propaganda, die den Glauben als einziges Hilfsmittel gegen das Böse glorifiziert? Klar beantworten lässt sich diese Frage nur für diejenigen, die sich auf einer der beiden Seiten – der des Glaubens oder der des ablehnenden Atheismus – eindeutig positionieren können. Diese Frage stellt sich auch bei dem neuesten Werk der österreichischen Filmemacherin Ruth Mader. Sie bedient sich dabei eines genaueren Blicks auf die Mitte irgendwo dazwischen. Auf Tendenzen, bei denen sich der christliche Glaube entweder als überlebenswichtiges Instrument der Hoffnung oder Auslöser endgültiger Zerstörung deuten lässt.

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