Kartoffelbreiwerfen im Museum, sanktioniert im Rahmen der "Langen Nacht"

FILE PHOTO: Activists of "Just Stop Oil" glue their hands to the wall after throwing soup at a van Gogh's painting "Sunflowers" at the National Gallery in London
In Hamburg warfen Besucher des Museums FC St. Pauli Brei auf Van Gogh-Nachdruck - ganz offiziell und sanktioniert.

Bei einer Aktion im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Hamburg haben Besucher im FC St. Pauli-Museum Kartoffelbrei auf einen Nachdruck des Gemäldes „Fünfzehn Sonnenblumen“ von Vincent van Gogh geworfen. Mit der Aktion wollte der TV-Koch Ole Plogstedt zu einer Diskussion über die Ziele und Mittel der Klimaaktivisten der Letzten Generation einladen. „Wie weit darf, wie weit muss Protest angesichts der dramatischen Klimalage gehen? Geht die Klimabewegung zu weit, Kunstwerke mit Kartoffelbrei zu bewerfen oder sich in Museen an Bilderrahmen festzukleben - oder sind die Reaktionen darauf übertrieben?“, hieß es dazu.

In den vergangenen Monaten hatten Klimaaktivisten der Letzten Generation mit zahlreichen spektakulären Aktionen in Museen für Aufmerksamkeit gesorgt. In der Hamburger Kunsthalle konnte eine Klebeaktion vom Wachpersonal verhindert werden. Zwei Aktivistinnen wollten das Sicherheitsglas des Gemäldes „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich (1774-1840) mit einem mitgebrachten, abgewandelten Bild überkleben. Es zeigte den Wanderer vor einem apokalyptischen statt nebligen Hintergrund.

Im Grunde gemeinsam

Der Aktivismus führte auch in Österreich zu Gegenaktionen, mit denen Kunsthäuser auf ihre Art versuchten, Bewusstsein für die alarmierenden Entwicklungen zu schaffen. So hängte das Leopold Museum Meisterwerke von Klimt und Schiele absichtlich schief. "A few degrees more", ein paar Grad mehr, würden die Welt zu einem unkomfortablen Ort machen. In den Tiroler Landesmuseen wurden nach den Suppen-Attacken mit dem Slogan "Tomatensuppe, ja bitte" Lebensmittelspenden für Bedürftige gesammelt.

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