"Jedermann": Die Buhlschaft als Tod im Taucheranzug mit Kapuze

Valerie Pachner, die Buhlschaft, als Tod – mit Michael Maertens, flankiert von Anja Plaschg (Glaube) und Therese Troyer (Werke)
Die Buhlschaft begleitet den Jedermann bekanntlich nicht in den Tod – sie ist heuer erstmals auch der Tod: Dieses Probenfoto (oben) zeigt Michael Maertens und Valerie Pachner; das Schlussbild – die Premiere der Neuinszenierung findet am Freitag bei den Salzburger Festspielen statt – erinnert an eine Pieta, flankiert von Anja Plaschg (als Glaube) und Therese Troyer (als Werke).

Michael Maertens (Jedermann), Valerie Pachner (Buhlschaft), Raphael Nicholas (Tischgesellschaft)
Das Kleid der Buhlschaft wird vielleicht etwas enttäuschen: Auf eine große Abendrobe hat man verzichtet, erhalten geblieben seien aber der Schleier, der ein gutes spielerisches Element darstelle, wie auch der Kranz, den sie nur kurz aufhat und dann dem Jedermann gibt. Valerie Pachner trägt jedenfalls ein Mieder und dazu eine aus den 1970er-Jahren anmutende Schlaghose in Korallenrot. Laut Kostümdirektor Jan Meier habe man lange nach dem richtigen Rot gesucht.

Valerie Pachners raffiniertes Kostüm als Tod ist ein Bodysuit aus elastischem Material mit Pailletten – quasi ein „Taucheranzug mit Kapuze“. Durch den Kopfputz, der dem mexikanischen „Día de Muertos“ entlehnt ist, werde der Tod als etwas mystisch Schillerndes statt als „Schreckgespenst“ dargestellt, so Kostümbildnerin Renate Martin. Er zeige den Kontrast zwischen beiden Welten, verbunden seien diese sehr unterschiedlichen „Sphären des Lebens“ durch das von Buhlschaft und Tod getragene Cape.
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