Jazzer Alois "Zipflo" Weinrich gestorben

Jazzer Alois "Zipflo" Weinrich gestorben
Spielte als Nachwuchsfußballer an der Seite von Toni Polster und als Jazzgeiger mit internationalen Größen.

Der österreichische Jazzer Alois „Zipflo“ Weinrich ist am Sonntag (23.9.) nach schwerer Krankheit im 54. Lebensjahr gestorben. Wie der Friedhof Korneuburg auf APA-Nachfrage bestätigte, findet der Trauergottesdienst am 3. Oktober um 13 Uhr in der Wallfahrtskirche Karnabrunn statt. Danach wird Weinrich in Korneuburg beigesetzt. Nicht nur die Jazz-Szene, auch der Fußballklub Austria Wien trauert.

Der in Wien Geborene „spielte in seiner Jugend für die Veilchen, musste seine Karriere nach einer schweren Verletzung aber bereits früh beenden und wendete sich der Musik zu“, heißt es auf der Homepage des FK Austria Wien, wo er in der Jugendmannschaft an der Seite von Toni Polster spielte und sogar drei Spiele im Junioren-Nationalteam absolvierte.

Der Sprössling einer Sintifamilie lernte als Kind Geige, später Gitarre und Kontrabass und absolvierte erste Auftritte - etwa als 15-Jähriger im Wiener Jazzland - an der Seite seines Vaters und Großvaters. „Seit meiner Jugend habe ich mit meinem Vater die Musik von Django Reinhardt und Sinti-Swing gespielt“, sagte er einmal der Fachzeitschrift „Concerto“.

In der Folge musizierte er mit vielen österreichischen Größen wie Karl Ratzer, Harri Stojka, Karl Hodina und Fritz Pauer, aber auch etwa mit Barney Kessel oder Toots Thielemans und erwarb sich einen internationalen Ruf als Jazzgeiger. 1986 und 1988 entstanden erste Einspielungen mit seinem Quartett, in dem zuletzt William Lecomte (Klavier), Dominique Di Piazza (Bass) und Vladimir Kostadinovic (Schlagzeug) spielten. Nach Ausflügen ins Musikkabarett meldete er sich mit der CD „Pink Violin“ in der Jazzszene zurück. 2014 erschien die CD „Zipflo Weinrich in Los Angeles“.

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