Italien plant Museum zu Ehren von Literaturnobelpreisträger Dario Fo

Italien plant Museum zu Ehren von Literaturnobelpreisträger Dario Fo
Investition von acht Millionen Euro für Projekt in Pesaro vorgesehen

In Italien entsteht ein Museum zu Ehren des 2016 verstorbenen Literaturnobelpreisträgers Dario Fo und seiner Frau Franca Rame. Das Museum ist in der mittelitalienischen Stadt Pesaro geplant. Acht Millionen Euro werden für das Projekt locker gemacht, an dem Mattea Fo, Enkelin des Literatenpaares, mitarbeitet.

Festung wird restauriert

Das Museum wird in der Renaissance-Festung Rocca Costanza in Pesaro untergebracht, die mit Finanzierungen des italienischen Kulturministeriums restauriert werden soll. "Dario Fo und Franca Rame waren ein außergewöhnliches Paar, ein Bezugspunkt für die Welt der Kultur, ein Beispiel für bürgerschaftliches und politisches Engagement. Es wird ein Privileg sein, ein Stück der Geschichte unseres Landes in Pesaro zu beherbergen", sagte Bürgermeister Matteo Ricci.

Ort für Archiv

Im Museum, das auch als Kulturzentrum dienen wird, soll unter anderem Fos Archiv untergebracht werden. Damit hofft die Stadt Pesaro ihre Bewerbung als eine der zehn Finalisten im Rennen für den Titel der italienischen Kulturhauptstadt 2024 zu stärken. Dario Fo war mit dem Rossini Opera Festival von Pesaro verbunden.

Das Theater-Duo

Dario Fo erhielt 1997 den Literaturnobelpreis. Mit seiner Frau bildete er das wohl bekannteste italienische Theatermacher-Duo. Sie waren für ihre politisch und sozial engagierten Stücke besonders beliebt. Seine Inspiration fand das Paar auch immer wieder im traditionellen Theater der Commedia dell'Arte und deren gesellschaftskritischen Monologen.

Ehefrau als Ko-Autorin

Das Ehepaar Fo-Rame brachte überwiegend selbst geschriebene Theaterstücke auf die Bühne, Rame war vor allem wegen ihres Improvisationstalents bekannt. Zwar wurde nur Dario Fo 1997 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, Kenner behaupteten aber, dass seine Partnerin am Werk genauso viel Anteil habe wie er. Mehrere Arbeiten sind in gemeinsamer Autorenschaft entstanden. Fo selbst sprach stets von "unserem Nobelpreis".

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