Iris Laufenberg wird neue Intendantin in Graz

Die Intendanz des Grazer Schauspielhauses bleibt in weiblicher Hand: Iris Laufenberg wird neue Intendantin. Das gab die Theaterholding heute bekannt. Die 1966 in Köln geborene Ex-Leiterin des Berliner Theatertreffens ist seit 2012 Schauspieldirektorin am Konzert Theater Bern und wird das Schauspielhaus Graz ab 2015/16 für fünf Jahre übernehmen, wenn Anna Badora an das Wiener Volkstheater wechselt.
Keine inszenierende Intendantin
"Iris Laufenberg verkörpert die Modernität des künstlerischen Anspruchs im Schauspielhaus", begründete der Aufsichtsratsvorsitzende der Theaterholding, Alfred Wopmann, am Dienstag die Entscheidung der Jury. Laufenberg kommt aus der Dramaturgie, und damit ist nach mehr als 40 Jahren erstmals kein Regisseur oder eine Regisseurin an der Spitze des Hauses.
Die Kür der neuen Schauspielintendanten gelang erst im zweiten Anlauf, die erste Ausschreibung brachte kein Ergebnis. Man wollte "keine faulen Kompromisse" eingehen, so Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP). Die Entscheidung für Iris Laufenberg war dann einstimmig. In der zweiten Runde hatten sich 30 Personen, darunter sieben Frauen, beworben. Acht der Kandidatinnen und Kandidaten wurden zum Hearing geladen, die Entscheidung fiel dann am Dienstagabend zugunsten der Kölnerin.
Iris Laufenberg wurde in Köln geboren und studierte in Gießen "Drama, Theater und Medien". Sie arbeitete in verschiedenen Theatern teilweise in leitender Funktion in der Dramaturgie, unter anderem am Schauspiel Bonn, Schauspiel Essen und Bremer Theater. Sie leitete 2002 bis 2011 das Berliner Theatertreffen, seit 2012 ist sie als Schauspieldirektorin am Konzert Theater Bern tätig.
Zusammenarbeit mit "steirischem herbst"
Im Zuge der Bestellung der neuen Intendantin beschloss der Lenkungsausschuss der Theaterholding auch zwei Neuerungen in Bezug auf das Schauspielhaus: Eine Zusammenarbeit mit dem "steirischen herbst" wurde fix verankert, ebenso eine Öffnung der Probebühne und der Ebene 3 im Schauspielhaus für andere Kulturveranstalter. Ebenso sollen Projekte wie "Schauspiel aktiv" fortgesetzt werden.
Kommentare