Iris Andraschek im Lentos: Die Würde des Menschen ist darstellbar

Iris Andraschek im Lentos: Die Würde des Menschen ist darstellbar
Der Realismus für das 21. Jahrhundert der Fotografin ist bis 11. September in Linz zu sehen.

Statt Podesten und Stellwänden gibt es Hohlziegel, unverputzt. Bei manchen Dingen, die auf ihnen präsentiert werden, ist nicht ganz klar, ob sie schon vor langer Zeit abgelegt wurden oder ob sie erst für ihren „Einsatz“ im Kunstfeld klar gemacht werden: Iris Andraschek lässt Werke öfters liegen, holt sie wieder hervor, adaptiert sie und formt um.

Das Werkstättenhafte, vordergründig Ungeordnete und doch Praktische kommt auch in vielen Fotografien der 1963 im Waldviertler Horn geborenen zu Kunst-Ehren – etwa in Bildserien, in denen sie alternative Bauern-Gemeinschaften in Österreich und anderswo ins Bild rückte.

Heute, wo viel von Kollektiven, Alternativen und politisch engagierter Kunst die Rede ist, wirken Andrascheks Arbeiten hochgradig zeitgemäß. Tatsächlich reichen die Wurzeln ihrer Arbeit aber in die ebenfalls konzeptuell-politisch bewegten 1990er Jahre zurück. Die Retrospektive im Linzer Lentos, die sogar noch früher, bei ersten Zeichnungen und Erkundungen, ansetzt, erlaubt hier, Verbindungen, Parallelen und Unterschiede zu sehen.

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