In den 90er-Jahren war RTL noch ein gutes Vorbild
Als Gerhard Zeiler den ORF in den 90ern auf Erfolg trimmte, schuf er zwei Reiche: ORFeins für junge Städter und ORF2 für die Senioren vom Land. ORFeins eiferte der Konkurrenz aus Deutschland nach ( Zeiler wurde später wohl nicht ohne Grund RTL-Chef).
Heute ist das Vorbild selbst in der Krise, ORFeins hat sich aber nicht emanzipiert: Von "Dancing Stars" über die Castingshows ist viel von den deutschen Privaten inspiriert. Auch die US-Serien laufen hüben wie drüben. Was den Sehern fehlt, sind knackige Eigenproduktionen, wie der Erfolg von "Braunschlag" und den "Vorstadtweibern" bewies. Auch die Dokuschiene auf ORFeins hat sich bewährt. Warum also nicht mehr für heimische Produktionen ausgeben? Beziehungsweise: Warum so viel Geld für Kitsch? ORF2 produziert "Starnacht" nach "Starnacht" und tingelt damit ebenso seicht durch die Bundesländer wie mit dem Frühstücksfernsehen, das alles bietet, nur keine aktuelle Information.
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