Wettbewerb der Diven

Zwei Performerinnen mit farbigen Perücken tanzen vor einem großen Publikum auf einer Bühne.
Am Dienstag wurde die ImPulsTanz-Jubiläumsausgabe im MuseumsQuartier eröffnet.

Eine besondere Eröffnung hat sich Karl Regensburger zum 30-Jahr-Jubiläum von ImPulsTanz einfallen lassen: „Impulstanz @ 30: License to Party“ bei freiem Eintritt als Auftakt zum größten Tanzfestival Europas im Haupthof des MuseumsQuartiers.

Für Picknick-Atmosphäre und einen weichen Boden sorgte ein Grasteppich, auf dem sich am Dienstagabend rund 7500 Besucher einfanden. Trajal Harrell, dieses Jahr eine zentrale Künstlerpersönlichkeit bei ImPulsTanz und für die Eröffnungsperformance verantwortlich, erfüllt alle Voraussetzungen als Repräsentant für die seit 30 Jahren erfolgreiche Programmierung des Festivals: herausragend als Performer, schräg, schrill und die Grenzen der Tanzkunst ausleuchtend.

Multikulti ist für den New Yorker nicht Ziel, sondern Ausgangspunkt seiner Arbeiten.

Bilder des diesjährigen ImPulsTanz-Festival

Ein Mann hält eine Frau während einer Tanzperformance hoch.

Mehrere Tänzerinnen in Kostümen führen eine Performance auf einer Bühne auf.

Auf einer Bühne stehen ein Mann mit Buch und eine barfüßige Frau in Bewegung.

Vier Personen führen eine Performance auf einer dunklen Bühne auf.

13_UnmüßigJana_FarbeFarbe_14_c_AlainRoux.jpg
Ein Mann mit Down-Syndrom tanzt auf einer Bühne vor sitzendem Publikum.

Ein barfüßiger Tänzer in weißer Hose und blauem Hemd führt eine dynamische Bewegung auf einer Bühne aus.

Drei Männer stehen auf einer Bühne, einer spricht ins Mikrofon, zwei halten sich an den Händen.

Ein älterer, glatzköpfiger Mann blickt in Schwarzweiß nach unten.

Zwei barbusige Personen stehen auf einer Bühne unter einem künstlichen Baum.

Zwei Männer umarmen sich und küssen sich auf einer Bank zwischen zwei Statuen.

Drei Frauen in Unterwäsche auf einer Bühne, eine mit blutverschmiertem Gesicht schreit.

Vier nackte Personen bewegen sich auf allen Vieren auf einer Bühne.

Barfüßige Darsteller mit weißen Masken und dunklen Anzügen auf einer Bühne.

Ein Mann mit erhobener Hand steht vor einem Sänger mit Sonnenbrille.

Eine Gruppe von Tänzern performt auf einer Bühne mit violetter Beleuchtung.

Eine Gruppe von Tänzern führt eine synchrone Choreografie auf einer dunklen Bühne auf.

Eine Frau mit blutverschmierten Händen singt in ein Mikrofon, während ein Mann im Hintergrund steht.

Eine Person trägt eine goldene Maske mit aufwendigen Verzierungen im Gesicht.

Ein nackter Mann steht im Wasser vor einer Wand mit beleuchteten Zellen, in denen sich weitere nackte Menschen befinden.

Ein Mann steht in einem Studio unter einem großen, transparenten Stofftuch.

Zwei Frauen in farbenfrohen Röcken stehen auf einer Bühne.

Ein Mann in Lederhosen und Trachtenhut macht eine Tanzbewegung.

Ein Mann mit Brille und Zipfelmütze macht riesige Seifenblasen.

Lässig

Für die Einstimmung im MuseumsQuartier sorgte das DJ Kollektiv Brunnhilde, unterbrochen von lässig-launigen Moderationen Pia Hierzeggers und Michael Ostrowskis. Nach der Eröffnung durch Bundespräsident Heinz Fischer begann die eigentliche Show.

Sie enttäuschte, was nicht zuletzt daran lag, dass man die Kommentare von „the legendary Selvin Mizrahi“ nur in den vorderen Reihen akustisch verstand.

Mit DJ Manu Aguila sorgte er jedoch für einen mitreißenden Sound, der die eigentlichen Stars der Eröffnung bei ihren perfekt inszenierten Auftritten unterstützte. Neun „Voguing Divas“ aus Brüssel, Buenos Aires, Helsinki, New York und Paris eroberten die als Laufsteg angelegte Bühne.

„Voguing“ ist ein an Bewegungen von Models orientierter Tanzstil, der vor rund 50 Jahren in Harlem entstand. Der Begriff leitet sich vom gleichnamigen Modemagazin ab.

Wettbewerb

Bekannt wurde er nicht zuletzt durch Stars wie Madonna, deren Choreografien zitiert und erweitert werden. Die Präsentationsform erinnert an Modeschauen, bei denen die Performer in eine Art Wettbewerb um die originellste Darbietung treten.

Für Wien sollte diese Body Art in eine Party münden, an der sich am Ende auch das Publikum beteiligt. Doch der Funke ist diesmal nicht übergesprungen.

KURIER-Wertung: *** von *****

Kommentare