"Im Schatten der Netzwelt": Wie das Netz „gesäubert“ wird

"Im Schatten der Netzwelt": Wie das Netz „gesäubert“ wird
TV-Tipp: "Im Schatten der Netzwelt" über die Macht der Onlinezensur (22.45/ARD).

Soziale Medien beeinflussen das Weltgeschehen. Pro Minute entstehen 500 Stunden Videomaterial auf YouTube, 450.000 neue Tweets auf Twitter, 2,5 Mio. Posts auf Facebook. Aber welches Foto, welcher Beitrag schafft es überhaupt noch auf unsere Timeline? Wer entscheidet darüber, welche Inhalte wir auf Facebook sehen dürfen und welche nicht? Viele Fragen, auf die die beiden Filmemacher Moritz Riesewieck und Hans Block einige Antworten haben wollten. Fündig wurden sie in Manila. Dort löschen Tausende von Menschen im Auftrag von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Fotos und Videos, da dafür keine Software genügt. Denn es braucht Menschen, die in der Lage sind, Bilder und Videos, Nachrichten und Informationen in ihrem Kontext zu erfassen – zum Beispiel, ob Bilder ironisch verwendet werden.

Die Kriterien und Vorgaben, nach denen diese „Content Moderatoren“ agieren, sind unter den am besten geschützten Geheimnissen. Wer darüber spricht, wird entlassen.

Steuerung

Trotzdem ist den beiden deutschen Filmemachern das „Unmögliche “ gelungen: Parallel zu den Geschichten von fünf Beschäftigten erzählt die heute, Dienstag, um 22.45 Uhr auf ARD zu sehende Doku „The Cleaners – Im Schatten der Netzwelt“ von den globalen Auswirkungen der Onlinezensur und zeigt, wie Plattformen die Verbreitung von Inhalten steuern können. Der Film zeigt aber auch, unter welchen Umständen und psychischen Belastungen die Menschen in Manila arbeiten, wie sie im Auftrag der Konzerne für wenig Geld das Internet „säubern“.

Eine Doku, die man fix im Lehrplan verankern sollte.

MArco Weise

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