Nervosität vor dem Salzburger Aufmarsch der Superstars

Am kommenden Samstag ist es soweit: Giuseppe Verdis "Il Trovatore" feiert im Rahmen der Salzburger Festspiele Premiere – und das mit einer Starbesetzung, die die Opernwelt nach Salzburg blicken lässt. Anna Netrebko (in der Rolle der Leonora) und Plácido Domingo (als Graf Luna) treffen auf der Bühne des Großen Festspielhauses zusammen, um in der Inszenierung von Regisseur Alvis Hermanis unter der Leitung von Daniele Gatti zu singen. Francesco Meli mimt Manrico, den Bruder und zugleich Gegenspieler des Grafen Luna. (Der ORF überträgt am 15. August. )
"Wir geben alles!"

"Aber ich bin auch sehr aufgeregt", gibt die 42-Jährige zu. "Viele Teile der Leonora sind sehr schwer zu singen, diese Rolle erfordert große Konzentration." Etwas entspannter wirkte Plácido Domingo vor der Generalprobe des "Il Trovatore": "Wir haben sehr hart und sehr viel geprobt, schließlich haben wir die Verpflichtung, dem Publikum bei diesen Festspielen, dem wichtigsten Musik-Festival der Welt, beste Leistungen abzuliefern."
Bilder: Worum geht's im "Trovatore"?
Vor allem das schauspielerische Können der Sänger gewinne immer mehr an Bedeutung, erklärt der 73-jährige Spanier. "Wir sind im Fernsehen und im Internet ganz nahe zu sehen. Die Erwartungen des Publikums werden immer größer. Wir müssen einfach alles geben." Bühnenkollegin Netrebko stellt indes die Möglichkeiten schauspielerischer Höchstleistungen in Verdis "Il Trovatore", der bei den Salzburger Festspielen zuletzt 1963 unter der Leitung von Herbert von Karajan zu sehen war, stark in Frage.
"Ich muss dir widersprechen, Plácido", so die Sopranistin vor Dutzenden Journalisten. "Es gibt Stellen in der Rolle der Leonora, da kann ich mich nicht einmal einen Millimeter bewegen, weil sie so schwierig zu singen sind. Sei mir nicht böse...", kokettiert sie mit Domingo, mit dem sie im November 2013 in der Staatsoper in Berlin ihr Rollendebüt als Leonora feierte. Salzburg scheint dennoch eine neue, große Herausforderung für sie zu sein.
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