Horror-Wochenende in den US-Kinos
Die Oscars sind kaum vergeben, da erlebt die US-Filmindustrie einen Einbruch von seltenem Umfang. Nach Schätzung des Branchenblattes The Hollywood Reporter vom Sonntagabend schrumpfte das Ergebnis von Nordamerikas Kinokassen am Wochenende um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Chartführer mit lediglich 13,3 Millionen Dollar (12,3 Millionen Euro) wurde der futuristische Action-Thriller "Chappie". Er handelt von einem Polizeiroboter, der zu denken und zu fühlen lernt. Trotz seiner Spitzenbesetzung mit Hugh Jackman, Dev Patel und Sigourney Weaver unter der Regie von Neill Blomkamp ("District 9") fiel der Film bei der Kritik durch. Zuschauer in den USA und Kanada gaben ein gemischtes Urteil ab.
Der Südafrikaner Neill Blomkamp, "Elysium"-Regisseur und Macher des nächsten "Alien"-Films, hatte eine geniale Idee: Er besetzte Ninja und Yo-Landi Visser von der Kapstädter Rap-Band Die Antwoord als Gangster-Eltern seines Roboter-Babys Chappie.
Chappie entstammt einer Roboter-Polizeikohorte in Johannesburg und wurde mit Bewusstsein ausgestattet. Erst benimmt er sich wie ein Kleinkind, dann wie ein verwirrter Teenager ("Was geht, Fuck Mother"). Die Gangster-Eltern werden ganz kuschelig mit ihm, missbrauchen ihn aber trotzdem für ihre Raubzüge. Blomkamp hat witzige visuelle Einfälle (Buffet mit gelbem Essen), verzettelt sich aber in langatmigen Kampfszenen. Spaßig: Hugh Jackman als Bösewicht mit Vokuhila.
INFO: MEX/ USA 2015. 120 Min. Von Neill Blomkamp. Mit Dev Patel, Hugh Jackman, Sharlto Copley.
KURIER-Wertung:

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