Das vererbte Holocaust-Trauma im Jüdischen Museum

Die Installation "I am my family" im Jüdischen Museum Wien: Rafael Goldchain als seine Verwandten - echte und erfundene.
Die Ausstellung „Die Dritte Generation“ im Jüdischen Museum zeigt, wie die Schoa auch die Nachfahren von Überlebenden weiter beeinflusst und wie sie damit umgehen.
Auf den ersten Blick ist es nur eine bunte Tapete. Eigentlich ganz fröhlich, könnte man denken. Bis man das Tor erkennt, über dem „Arbeit macht frei“ steht. Und den Buben, der von der Gestapo abgeholt wird. In vielen ornamentalen Wiederholungen. Diese Installation von Jonathan Rotsztain in der Ausstellung „Die Dritte Generation“ erfasst gut, wie Kindern und Kindeskinder von Holocaust-Überlebenden ihr ganzes Leben lang umgeben von Erzählungen und Erinnerungen des Schrecklichen sind. Das hat schon ganz früh beginnen können, wie ein weiteres Exponat erklärt: Wiegenlieder über die Gräuel in den Vernichtungslagern, die vor allem unter Roma und Sinti als Aufarbeitungsmethode verbreitet waren.

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