Hitzige Debatte um das Haus der Geschichte

Ein Ausstellungsraum mit historischen Musikinstrumenten in Vitrinen und auf Podesten.
Proteste gegen Neukonzeption der Neuen Burg

Am Montagabend gingen im Weltmuseum die Wogen hoch: Der Museumsverein ICOM hatte den Zeithistoriker Oliver Rathkolb eingeladen, das Konzept für das geplante Haus der Geschichte zu präsentieren. Dieses soll bis Ende 2018 in der Neuen Burg realisiert werden. Dort sind bereits drei Sammlungen des Kunsthistorischen Museums und die Nationalbibliothek untergebracht.

Rathkolb sagte zwar: "Wir sehen uns nicht als Besatzer, als Usurpator, sondern als Katalysator, der bestimmte Entwicklungen in Gang bringen kann". Doch die Instrumentensammlung muss dem Haus der Geschichte weichen – und von der Beletage ins Mezzanin oder an einen anderen Ort übersiedeln. In der Diskussion nach Rathkolbs Vortrag sprach sich Matthias Pfaffenbichler, Direktor der Hofjagd- und Rüstkammer, vehement gegen die Absiedlung der Musikinstrumente aus. Die Freunde dieser Sammlung, die bereits eine Unterschriftenaktion für den Verbleib ins Leben gerufen hatten, applaudierten eifrig.

Rathkolb betonte zu Ende der hitzigen Debatte, es sei keinesfalls von Kulturminister Josef Ostermayer die Absiedelung der Sammlung verordnet worden; das KHM habe den Vorschlag gemacht, einige Räume zur Verfügung zu stellen. Dies bestätigte schließlich auch Vizedirektor Franz Pichorner. Die Freunde der Sammlung glauben hingegen, dass auf die Direktion Druck ausgeübt worden sei. Als Indiz wertete man, dass Rudolf Hopfner, Leiter der Sammlung, im Publikum saß – und nicht auf dem Podium.

Demnächst verhandelt das KHM mit Ostermayer über die Zukunft der Sammlung.

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