Henning Mankells allererster Roman
Neuausgabe des allerersten Romans von Henning Mankell aus dem Jahr 1973. Damals hat er sich überdeutlich angestrengt, Sozialkritik literarisch aufzupäppeln, und er sagt: Was es bei ihm zu lesen gibt, sei nur die Spitze eines Eisberges. Die Explosionskraft liege im Verborgenen.
Engagiert
Oskar Johansson wird mit seiner Stange vor den Vorgesetzten treten. Steht so geschrieben. Gemeint ist, man konnte es vermuten: Der 23-Jährige ist Sprengmeister, er hantiert mit Dynamitstangen. Einen Unfall überlebt er mit zerfetztem Körper.
Er wird trotzdem wieder arbeiten, 1930, 1940, 1950 und in seinem „kleinen“ Leben darauf warten, dass Großes für die Arbeiter geschieht – die schwedischen Sozialdemokratie habe es vermasselt. Sogar die Wohnung muss Oskar verlassen, man baut jetzt für die Reichen. Er zieht sich in ein Saunahäuschen (!) zurück und legt Patiencen. Sie gehen selten auf ... Mankells Einsatz gegen Ausbeutung war immer schon erfreulich. In diesem Fall das Erfreulichste.
Henning
Mankell: „Der
Sprengmeister“
Übersetzt von
Verena Reichel und Annika Ernst.
Zsolnay Verlag.
192 Seiten.
21,60 Euro.
KURIER-Werung: *** und ein halber Stern
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