KaDeWe-Luxuskaufhaus wird nach Wiener Hollywoodstar benannt

KaDeWe-Luxuskaufhaus wird nach Wiener Hollywoodstar benannt
Das neue KaDeWe auf der Mariahilfer Straße wird nach Hedy Lamarr benannt. Enkelin: Sie hat sich "im Herzen immer als Wienerin gefühlt“.

Hedy Lamarr, einer der größten Wiener Weltstars Hollywoods, hat sich „im Herzen immer als Wienerin gefühlt“ – und als letzten Wunsch auch geäußert, dass Teile ihrer Asche im Wienerwald verstreut werden, schildert Lamarrs Enkelin Lodi Rice Loder dem KURIER. „Es war wichtig für sie, zurückzukehren.“

Dieser Wunsch Lamarrs geht nun auf eine weitere Art in Erfüllung: Der Nachlass der Schauspielerin, Künstlerin und Forscherin (1914 – 2000) wird – nachdem sich eine vorhergehenden Lösung zerschlagen hat – ab 2024 doch in Wien zu sehen sein. Und zwar an einem prominenten Ort: Das neue KaDeWe-Luxuskaufhaus der Signa-Gruppe auf der Mariahilfer Straße wird nach ihr benannt.

KaDeWe-Luxuskaufhaus wird nach Wiener Hollywoodstar benannt

Im ganzen Haus präsent

Lamarr wird im ganzen Gebäude präsent sein, ein eigenes Museumscafé wird ihr Leben als Wienerin, als Künstlerin, als Wissenschaftlerin erzählen, und auch der Park am Dach des Komplexes wird nach Lamarr benannt.

Dies schilderte Danielle Spera, die frühere Leiterin des Jüdischen Museums Wien (JMW), dem KURIER. Spera, die die Objekte schon ins JMW holen wollte, was aber an der fehlenden Finanzierung durch die Stadt Wien scheiterte, wird den Nachlass Lamarrs kuratieren. Zu Beginn – nach Baufertigstellung 2024 – soll Lamarr als Wienerin gezeigt werden, sagt Spera. Auch die Rolle als Forscherin wird in Folge präsent sein. Für die Präsentation des Nachlasses hat Spera „viele, viele Ideen“, darunter auch einen Cocktail im Namen Lamarrs oder Lamarr-Puppen für Kinder.

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Hedy Lamarrs Enkelin Lodi Rice Loder und Danielle Spera

Die Freude bei Lamarrs Familie ist spürbar. Anthony Loder, Lamarrs Sohn, der derzeit in Wien weilt, hat viele Jahrzehnte für Anerkennung für seine Mutter gekämpft – und musste jahrelang mit Wien verhandeln, bevor Hedy Lamarr hier ein Ehrengrab zugesprochen wurde.

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Marie-Lise Loder, Anthony Loder und Lodi Rice Loder vor dem Ehrengrab von Hedy Lamarr

„Es war ein langer Weg, bevor sie als Erfinderin gewürdigt wurde“, schildert Lamarrs Schwiegertochter Marie-Lise Loder dem KURIER. Dabei ist die am 9. November 1914 als Hedwig Eva Maria Kiesler, Tochter einer jüdischen Großbürgerfamilie, in Wien geborene, vielfältig talentierte Lamarr – im Nachlass sind auch Gedichte und abstrakte Gemälde – „ein Vorbild für so viele junge Frauen“.

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Denn Lamarr – die den Nationalsozialismus aktiv bekämpfte – hat nicht nur in Filmen geglänzt und als schönste Frau der Welt gegolten. Sondern auch technischen Erfindungsgeist bewiesen und in den 1940ern ein abhörsicheres Funksystem mitentwickelt, auf dem nun u. a. der Bluetooth-Standard in den Handys basiert. „Und jetzt ist die richtige Zeit dafür, dass sie für ihr Hirn gefeiert wird und nicht für ihr Image“.

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