Hartmann-Einkünfte höher als in Vertrag vereinbart?
Laut einem Bericht der Salzburger Nachrichten hat der entlassene Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann von seinem Dienstgeber, vertreten durch Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer, weit mehr Geld erhalten, als im Vorvertrag mit dem für seine Berufung verantwortlichen VP-Staatssekretär Franz Morak vereinbart war. Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl fordert nun Aufklärung zu den Hintergründen.
Grenzen gelockert
Dem Bericht zufolge wurden in dem Vorvertrag mit Morak drei Limits vereinbart (Jahresbezug von 217.000 Euro ohne Option auf generelle Bezugserhöhung, 40.000 Euro Vergütung pro Inszenierung, keine Fremdinszenierung in den ersten zwei Jahren), laut SN dürfte all das auch im endgültigen Geschäftsführervertrag stehen. Nach der Übernahme des Kulturministeriums durch Claudia Schmied (SPÖ) seien diese Grenzen allerdings durch Georg Springer so gelockert worden, dass Hartmanns Einkommen kräftig gewachsen sei. Allein im ersten halben Jahr habe Hartmann demnach durch Nebenbeschäftigungen als Regisseur über ein Jahresgehalt dazuverdient.
Dazu seien weitere Vertragsbedingungen "offensichtlich weit überzogen" worden. Zinggl will nun wissen, was tatsächlich im von Springer und Hartmann unterzeichneten Dienstvertrag des Burgtheater-Direktors steht. "Wie ist es zu den einseitigen, völlig unnotwendigen Verbesserungen für den Direktor auf Kosten des Gesamtbudgets gekommen, wusste das Ministerium davon und warum wird gerade dort nicht gespart, wo ohnehin genug Privilegien existieren?"
Holding dementiert
Die Bundestheater-Holding wies die Vorwürfe in einer Aussendung zurück. Die von den SN als "Füllhorn" bezeichneten Leistungen für Matthias Hartmann seien keine nachträglichen Sonderbegünstigungen, sondern hätten dem 2006 abgeschlossenen Geschäftsführervertrag entsprochen. Demnach sollte sich das Entgelt pro Inszenierung am durchschnittlichen Regieentgelt im Burgtheater orientieren und jährlich valorisiert werden. "Nachdem es seit dem Jahr 2000 keine laufende Valorisierung der Bezüge der Direktoren von Burgtheater, Wiener Staatsoper und Volksoper Wien gab, wurde eine solche im Jahr 2007 von Frau Bundesministerin Claudia Schmied gewährt", heißt es dazu in der Aussendung.
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