Haneke kritisiert Kulturministerin Schmied

Der kürzlich mit einer Goldenen Palme ausgezeichnete Regisseur Michael Haneke hat die fehlende Wertschätzung der österreichischen Kulturpolitik gegenüber dem landeseigenen Filmschaffen einmal mehr kritisiert. Die Abwesenheit von Kulturministerin Claudia Schmied trotz zweier österreichischer Wettbewerbsbeiträge in Cannes "signalisiert dem Publikum, dass nicht einmal die Politiker es für nötig halten, dem österreichischen Film ihre Reverenz zu erweisen", sagte Haneke im Interview mit dem profil (Montagsausgabe). Gegenwärtige Tendenzen, die Filmförderung für künstlerisch anspruchsvolle Produktionen zugunsten des sogenannten "Publikumsfilms" zu schwächen, sieht der zweifache Gewinner der Goldenen Palme als "Alarmzeichen".
"Ich habe wohlgemerkt nichts gegen Unterhaltungsfilme", sagte der erfolgreichste zeitgenössische österreichische Filmregisseur, "und auch um meine eigenen Werke mache ich mir keine Sorgen: Dafür findet sich das Geld. Aber man muss all die zarten Kino-Pflänzchen, die da in den letzten Jahren gewachsen sind, auch begießen." Haneke ist als Lehrender an der Wiener Filmakademie selbst in die österreichische Nachwuchsarbeit involviert.
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