"Ein neues Festspielhaus ist eine enorme Herausforderung"

Gustav Kuhn über die zweite Winterspielzeit, die Akustik und den Sommer 2014.

Nicht die ersten Festspiele, sagt Gustav Kuhn, sondern die zweiten sind die wichtigsten. „Wenn eine erste Saison bei neuen Festspielen gut läuft, dann muss man noch die zweite überleben.“

Somit fangen für den Festspielchef im Tiroler Ort Erl am 26. Dezember spannende Tage an: Zum zweiten Mal wird dort das spektakuläre, 2012 fertig gestellte Festspielhaus Schauplatz der Winterfestspiele sein.

Ein lachender Mann mit grauem Haar und Bart berührt seine Stirn.
APA10311274-2 - 20112012 - ERL - ÖSTERREICH: ZU APA 304 KI - Der künstlerische Leiter der Tiroler Festspiele Erl, Gustav Kuhn während einer Presseführung im neuen Festspielhaus am Dienstag, 20. November 2012. APA-FOTO: ROBERT PARIGGER
Die Premiere im Vorjahr, erzählt Kuhn imKURIER-Gespräch, war ein Erfolg: „Wir waren schon ganz schön fertig“, sagt der Mann, der schon Wagners „ Ring des Nibelungen“ innerhalb von 24 Stunden dirigiert hat, lachend. „Ein neues Festspielhaus ist eine enorme Herausforderung! Wir haben unheimlich viel gelernt, es ist heute ja alles computerisiert. Wir wissen jetzt im Nachhinein, dass es ein Ritt über den Bodensee war, aber es ist alles gut gegangen.“

Die Akustik des Baus hat „alles gehalten, was versprochen wurde“, sagt Kuhn, „nein, sie war sogar besser!“ Kuhn betont erneut, „es ist fast wie ein Wunder, dass dieses Haus in eineinhalb Jahren gebaut wurde. Denken Sie an die Elbphilharmonie!“

Fotos des Festspielhaus

Ein modernes Gebäude mit einer Fassade aus grauen Platten und einem Baum im Vordergrund.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Eine Person geht die Treppe zu einem modernen, dunklen Gebäude hinauf.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Das Innere eines modernen Museums mit einer Treppe und Besuchern im Hintergrund.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Ein moderner, leerer Raum mit ungewöhnlicher Deckenkonstruktion und Sitzgelegenheiten.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Blick in einen leeren Theatersaal mit Holzwänden und Bühne.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Ein Mann steht in einem leeren Konzertsaal mit Holzvertäfelung.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Ein modernes, graues Gebäude mit einer Fassade aus geometrischen Formen.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Ein Mann betritt ein modernes Gebäude mit Glasfassade.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Das Headquarter der Firma Strabag in Spittal an der Drau an einem sonnigen Tag.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL
Ein modernes, dunkles Gebäude mit ungewöhnlicher Architektur auf einem Hügel.

NEUES FESTSPIELHAUS ERL

Programm

Nun sieht er „mit großer Freude“ den zweiten Winterfestspielen in Erl – wo die ebenfalls von Kuhn geleiteten Sommerspiele für Furore gesorgt haben – entgegen.

Zum Auftakt (26. Dezember) und zum Finale (6. Jänner) gibt es Bachs Weihnachtsoratorium, dazwischen Mozarts „Don Giovanni“ und Puccinis „Tosca“ sowie Konzerte mit u.a. Werken von Webern, Beethoven und Smetana (siehe Programm­kasten). Kuhn zeigt sich „überglücklich“ über den Verkauf. „Wir wurden ein bisschen als Wagnerfestival abgestempelt, als ,das andere Bayreuth‘. Im Winter können wir nun zeigen, dass wir anders sind. Bach ist uns genauso wichtig wie Wagner. Die Arbeit an den beiden großen Fixsternen Bach und Mozart liebe ich ganz besonders in diesem Haus. Und ich freue mich wahnsinnig, dass es gelungen ist, nun auch zwei Konzerte mit Webern zu machen, Opus 5 und Opus 21. Eine Riesenarbeit!“

Sommer

Im Sommer dann gibt es wieder Wagner, darunter erneut den „Ring“ in 24 Stunden im Passionsspielhaus. „Die Leute lieben Wagner bei uns, auch der Sommer ist praktisch voll“, sagt Kuhn über den Kartenvorverkauf. Und zum ersten Mal werden im Sommer 2014 beide Häuser bespielt: Gleich den Auftakt (ab 10. Juli) gibt es im neuen Festspielhaus.

Das Programm

Konzerte

Zum Auftakt (26.12., 18 Uhr) sowie zum Finale (6. 1., 11 Uhr) gibt es Teile aus Bachs „Weihnachtsoratorium“. Weitere Konzerte u.a. mit Mozart, Webern und der Band Franui.

Silvester und Neujahr

Am 31. 12. (18 Uhr) kann man mit Mozart und Bach das alte Jahr verabschieden; am 1. 1. (11 Uhr) mit Strauß das neue begrüßen.

Oper

Mozarts „Don Giovanni“ (27.12. und 3.1.), Puccinis „Tosca“ (28. 12. und 5. 1.)

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