Grund zur Nostalgie

Man wähnt sich ja derzeit ohnehin allzu oft in den 1980er Jahren: Die Popkulturwelt erscheint als ein einziges großes Revival dessen, was damals gut Geld gemacht hat.

„Top Gun“, „Blade Runner“, die „Muppet Show“, „Full House“, „ Star Wars“, „Star Trek“, selbst der „Prinz von Bel Air“: alle wieder da.

Und in den Stadien wie Konzerthallen sind viele Bands unterwegs, die wir schon damals hörten.

Die kulturelle Lust am Bekannten ist, in einer Hinsicht jedenfalls, kein Wunder. Denn im Popmusikbereich waren damals bessere Zeiten. Seither ist der Verkauf von Tonträgern zuerst rasant angestiegen – und dann noch viel rasanter eingebrochen. Wer heute von Musik leben will, hat es nicht leicht. Da wird man gerne nostalgisch.
Außer man ist Adele. Die britische Sängerin widerspricht allem, was man die vergangenen Jahre aus dem Business gehört hat. Adele verkauft Musik, und zwar so, als hätte es nie eine Musikmarktkrise gegeben.

In 106 Ländern liegt Adeles neues Album „25“ auf dem ersten Platz der iTunes-Verkaufscharts. Es dürfte das schnellstverkaufende Album in der bisherigen Chart-Geschichte werden. Auch wenn man die Musik nicht braucht: Das ist unglaublich! Und nicht zuletzt Adeles Strategie zu verdanken, das Album nicht für den Gratis-Stream zur Verfügung zu stellen. Musik, die man nicht gratis bekommt – auch das ist wie in den 1980ern.

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