Große Oper in Dresden: Intendant entlassen

Ein Mann in Anzug und Krawatte steht in einem eleganten Saal mit goldenem Kronleuchter.
Serge Dorny muss nach Kompetenzstreit mit dem Chefdirigenten des Hauses, Christian Thielemann, gehen.

Hohe Wellen schlägt der jüngste Eklat an der traditionsreichen Semperoper in Dresden. Das Land Sachsen hat den Vertrag mit dem neuen Intendanten Serge Dorny, 52, gekündigt – und zwar schon vor dessen Amtsantritt. Dorny war erst im vergangenen Herbst engagiert worden und hätte das Opernhaus ab September leiten sollen.

Begründung: Dorny habe das Vertrauen in kürzester Zeit verspielt, erklärte Sachsens Kunstministerin Sabine von Schorlemer. "Um Schaden von der Oper im In- und Ausland abzuwenden, sehen wir zu einer sofortigen Kündigung keine Alternative mehr." Wie es heißt, habe der gebürtige Belgier Entscheidungen ohne Einbindung der Gremien des Hauses getroffen und dadurch den "Betriebsfrieden" gefährdet.

Dorny gibt als Grund für die Konflikte Kompetenzstreitigkeiten an – und gibt dem Chefdirigenten des Hauses, Christian Thielemann, die Schuld an seinem Scheitern. Dieser sei nicht gewillt gewesen, "an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten", sondern nur auf seine Unabhängigkeit und die der Staatskapelle Dresden bedacht gewesen. Der Ministerin Schorlemer warf er "fehlende politische Courage und Weitsicht" vor.

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