"Glück allein": Neuer "Tatort" wird in Wien gedreht

"Glück allein": Neuer "Tatort" wird in Wien gedreht
Unter der Regie von Catalina Molina entsteht in Wien gerade der neue "Tatort" "Glück allein".

Müsste Harald Krassnitzer den neuen Fall „Glück allein“ als TV-Kritiker bewerten, würde er bei „Spannung“ fünf von fünf Sternen vergeben. Dafür gibt es kaum Action, was für Krassnitzer aber nicht als Manko zu verstehen ist. Und Erotik? „In diesem Bereich kommen Moritz Eisner und Bibi Fellner ohnehin nie über drei Sterne hinaus“, scherzt der Schauspieler. Über den Inhalt des neuen „Tatort“ wird im Rahmen eines Setbesuchs noch nicht viel verraten: Nur so viel dazu: Als Moritz Eisner und Bibi Fellner an den Tatort kommen, bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens: Der Nationalratsabgeordnete Raoul Ladurner (Cornelius Obonya) steht mit blutverschmierten Händen vor seinem Haus. Die Frau liegt erstochen in der Küche und die gemeinsame Tochter ist lebensgefährlich verletzt. Hat der Politiker selbst Hand angelegt? Ist es also das traurige Ergebnis eines Familiendramas? Oder war es die Tat von Verbrechern, die damit Ladurner einen Denkzettel verpassen wollten, „weil er drauf und dran war, illegale Geschäfte aufzudecken“, sagt die Regisseurin Catalina Molina, die mit „Glück allein“ ihr „Tatort“-Debüt gibt.

Das Drehbuch dazu kommt von Uli Brée, dem „Haus-und-Hof“-Autor des ORF . Da das Drehbuch sehr dialoglastig ausgefallen ist, hat Catalina Molina, die lieber mit Bildern, Musik und Stimmungen arbeitet, versucht, „Momente und Situationen einzubauen, die poetischer, filmischer sind“, sagt die 33-Jährige, die mit dem ORF -Landkrimi „Drachenjungfrau“ bereits eine Talentprobe abgelegt hat. Für Krassnitzer habe die Regisseurin seit der ersten Zusammenarbeit für den bereits erwähnten Landkrimi noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.

"Glück allein": Neuer "Tatort" wird in Wien gedreht

Catalina Molina, Harald Krassnitzer, Cornelius Obonya, Adele Neuhauser

„Etwas Besonderes“

„Wir haben es mit einer jungen Regisseurin zu tun, die ganz genau weiß, was sie will“, schwärmt Krassnitzer. Sie habe auch unglaublich viel Humor, Feingefühl und „schafft den nötigen Raum, damit man sich als Schauspieler kreativ einbringen kann“. Die bislang absolvierten Drehtage seien für Krassnitzer „etwas Besonderes“ gewesen. Und das heißt was, denn „Glück allein“ ist bereits sein 44. Fall als Kommissar Eisner.

Regie bei einem „ Tatort“ zu führen, ist für Molina natürlich eine tolle Sache: „Die größte Herausforderung war für mich, dass ich einerseits dem Format gerecht werde, andererseits wollte ich unbedingt meine Handschrift einbringen, meine eigenen Ideen einfließen lassen.“

Entstanden ist daraus eine enorm dichte, fein verwobene Geschichte, die für Krassnitzer „fast kammerspielartig daherkommt“. Adele Neuhauser beschreibt den Fall als „tragisch und bedrückend“. Es ist eine Art Psychothriller, in dem auch ROMY-Nominee Gerti Drassl hineingezogen wird. Sie spielt eine Kriminalbeamtin namens Julia Soraperra, die von Polizeipräsident Ernst Rauter (Hubsi Kramar) mit dem Fall beauftragt wird. Das lassen sich die beiden Chefermittler Eisner und Fellner natürlich nicht gefallen und zeigen der Kollegin gleich einmal, wo der Bartel den Most holt. Zu sehen bekommt man das aber erst im kommenden Jahr.

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