"Ghostbusters"-Regisseur Ivan Reitman gestorben

Im Alter von 75 Jahren gestorben: Ivan Reitman.
Mit dem Film "Ghostbusters" (1984) wurde er berühmt. Das war die "glücklichste kreative Erfahrung meines Lebens", sagte er mal in einem Interview über den Film. 38 Jahre nach seinem größten Erfolg ist Ivan Reitman gestorben, wie seine Familie nun bekannt gegeben hat: Reitmans drei Kinder bestätigten den "unerwarteten Verlust" ihres Vaters in einem Statement am Sonntag (Ortszeit). Demnach war Reitman am Samstag in Montecito im US-Bundesstaat Kalifornien gestorben. Ihr Vater habe sie gelehrt, "stets nach der Magie im Leben zu suchen", hieß es in der Mitteilung, die der Nachrichtenagentur AP vorlag.
1984 flimmerte der Kult-Film mit Stars wie Bill Murray und Sigourney Weaver über die Leinwände. Der schräge Spezialeffekte-Spaß um eine Gruppe Parapsychologen, die in New York Geister jagen, wurde zum Kinohit: Knapp 300 Millionen US-Dollar spielte die Komödie weltweit ein.
Im vergangenen Jahr hatte Reitmans Sohn, der ebenfalls Regie führende Jason Reitman ("Juno"), mit "Ghostbusters: Legacy" eine weitere Fortsetzung der Blockbuster-Reihe ins Kino gebracht.

Humor
Seinen Startschuss als Produzent in Hollywood feierte er bereits in den Siebzigerjahren – mit der College-Satire "Ich glaub, mich tritt ein Pferd". Ivan Reitman, Sohn jüdischer Eltern, wurde 1946 in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Er studierte in Kanada zunächst Musik, entdeckte dann aber seine Liebe zum Film.
In seinem ersten Regieprojekt "Babyspeck und Fleischklößchen" holte er 1979 den damals noch unbekannten Bill Murray als Betreuer in einem Sommercamp vor die Kamera. Es folgte die gemeinsame Militärsatire "Ich glaub, mich knutscht ein Elch", bevor das Duo mit "Ghostbusters" abhob.
Reitman erkannte auch in Actionstar Arnold Schwarzenegger eine komische Ader. Viermal brachte er mit Arnie die Fans zum Lachen, etwa an der Seite von Danny DeVito in "Zwillinge" und als schwangerer Wissenschaftler in "Junior".

Als Regisseur spannte er Hollywoods größte Stars für seine schrägen Komödien ein: Robert Redford für "Staatsanwälte küßt man nicht" (1986), Kevin Kline und Sigourney Weaver für die Politsatire "Dave" (1993), Harrison Ford und Anne Heche für die Survival-Komödie "Sechs Tage, sieben Nächte" (1998), Uma Thurman als rachsüchtige Superheldin in "Die Super-Ex" (2006) und Natalie Portman und Ashton Kutcher für "Freundschaft Plus" (2011).
Die einzige Oscarnominierung verdankt Reitman der Teamarbeit mit Sohn Jason. Das Vater-Sohn-Duo produzierte die Tragikomödie "Up in the Air", mit George Clooney als einsamem Vielflieger. 2010 wurden beide als Produzenten in der Sparte "Bester Film" nominiert.
Legende
"Heute Abend weint die Dame mit der Fackel, so wie wir alle bei Columbia, und Filmliebhaber auf der ganzen Welt", reagierte der Geschäftsführer des Medienkonzern Sony Pictures, Tom Rothman, am Montag auf den Tod Ivan Reitmans. Der Regisseur sei ein untrennbarer Teil des Vermächtnisses des Columbia-Studios gewesen, in dessen Logo eine Frau eine leuchtende Fackel emporstreckt. "Aber mehr noch als das war er ein Freund. Ein großes Talent und ein noch feinerer Mensch", so Rothman.
Auch in sozialen Medien trauerten Weggefährten und Fans. Der US-Filmregisseur Judd Apatow ("Dating Queen") bezeichnete Reitman als "eine echte Legende". Er habe "alles beeinflusst, was wir an Komödien so lieben."

Vater und Sohn: Ivan und Jason Reitman.
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