Gansch & Pixner im Konzerthaus: „Der Herr der Augenringe“ mit „Alpen & Glühen“

Fulminanter Abschluss einer Tournee mit „Alpen & Glühen“, dem ersten gemeinsamen Projekt zweier Kapazunder unter den Musikanten am Dienstag im restlos ausverkauften Konzerthaus.
Thomas Gansch und Herbert Pixner haben sie schlaf- und kräfteraubend gemeinsam mit der Band im Bus absolviert. Was den Startrompeter und Großmeister der humorigen Ansagen daran denken lässt, eine Roman-Trilogie zu schreiben: „Der Herr der Augenringe“. Daraus ließe sich dann vielleicht eine Oper machen: „Der Augenring des Nibelungen.“ Aber, so Gansch: „Der Augenring des Nibelungen wurde bis jetzt noch nie besungen ...“

Genug der Witze. Los ging’s mit dem „Marsch Nr. 1“ und nahtlos über in das von Pixners steirischer Harmonika hymnisch getragene „Lost Elysion“ – zum Sterben schön. Oder zumindest ein Pausenlied für die Seele zum Aussteigen aus dem Wahnsinn, der uns täglich umgibt. Mit dem Album „Alpen & Glühen“ ist den beiden ein großer Wurf gelungen.
Ob bei Tschaikowskys „Pathétique“, einem urigen „Perchtentanz“, ob zwischendurch bei einem ans Herz gehenden Cover von „Because“ des von der Band zum „Ehrenkapellmeister“ erklärten John Lennon, oder Pixners „Notturno“ – es gibt viel Freiraum für Spontanes innerhalb der ästhetischen Grundausrichtung. Aufgebaut auf überwiegend leisen Tönen Riffs, Thema, Impro.
Mit den Streichern vom radio.string.quartet, dem sensiblen Percussionisten und Hang-Zauberer Manu Delago, der ebenso einfühlsam agierenden Cellistin Sophie Abraham und dem so einfallsreichen Jazzbassisten Lukas Kranzelbinder als Mitmusiker war’s eine Sternstunde, wie sie selten zu erleben ist.
Das Konzert wird am 8. Mai 2023 wiederholt.
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