Furlanetto glänzt in "Boris Godunow"

Ein Mann in historischer Kleidung und Krone steht auf einer Bühne vor Publikum.
Die Wiener Staatsoper widmete die Vorstellung am Donnerstag dem verstorbenen Maestro Claudio Abbado.

Ihre " Boris Godunow"-Vorstellung am Donnerstag widmete die Wiener Staatsoper dem am Montag verstorbenen Claudio Abbado. Vor zwanzig Jahren war der ehemalige Musikdirektor bei eben dieser Oper zum letzten Mal am Dirigentenpult im Haus am Ring gestanden.

Mittlerweile spielt die Staatsoper die Urfassung des „Boris“ in der dunklen, archaisch kargen Szenerie des Yannis Kokkos. Für ein russisches Drama reichen die typischen Versatzstücke (Ikone, Wodkaflasche, Schapka). Einigen mag dies zu wenig sein. Es kann aber durchaus reichen: Wenn das von Michael Güttler dirigierte Orchester der Wiener Staatsoper Mussorgskys packender Musik zwingend Rechnung trägt.

Und wenn der Hauptakteur keine Wünsche offen lässt. Ferruccio Furlanettos vom Gewissen geplagter Zar war von Beginn weg fesselnd. Intensität und Ausdruckskraft von Spiel und Stimme ergaben eine wunderbar ausgereifte Rollendarstellung.

In puncto Charisma hatte Furlanetto mit Kurt Rydl in der Rolle des Chronikschreibers Pimen einen adäquaten Widerpart. Solide Marian Talaba als Grigori, zurückhaltend und bedrohlich Norbert Ernst als intriganter Fürst Schuiskij.

KURIER-Wertung:

Termine: 28. und 31. Jänner, 19.30

Ein Mann in einem schwarzen Gewand steht auf einer Bühne neben einem Pult.
Kurt Rydl als Pimen
Ein Mann flüstert einer jungen Frau mit einem Buch etwas ins Ohr.
Ferruccio Furlanetto (Boris Godunow), Margarita Gritskova (Fjodor)
Ein Mann in einem schwarzen Anzug und einer Mütze sitzt auf einer dunklen Treppe.
Marian Talaba (Grigori)
Zwei Männer in Anzügen stehen auf einer Bühne.
Ferruccio Furlanetto (Boris Godunow), Norbert Ernst (Schuiskij)
Männer in prächtigen Gewändern während einer Bühnenaufführung.
Norbert Ernst (Schuiskij)
Ein Mann in einem schwarzen Anzug steht auf einer Bühne mit einer Leiter und Büchern im Hintergrund.
Ferruccio Furlanetto als Boris Godunow

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