Friedenspreis des Deutschen Films für "Elser"

Das Drama "Elser - Er hätte die Welt verändert" über den gescheiterten Hitler-Attentäter Georg Elser ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Films "Die Brücke" ausgezeichnet worden. Oliver Hirschbiegels packendes Drama rekonstruiere soziale und politische Zusammenhänge der Zeit nach 1933, in der das Gedankengut der Nationalsozialisten ganz Deutschland vergiftete.
Damit sei der Film von bestürzender Aktualität, begründete die Jury am Donnerstag in München. Weitere Preise gingen an den Film "Timbuktu" über den Einfluss von Dschihadisten in Mauretanien und an "The Fencer", in dem ein Fechter vor dem kommunistischen Geheimdienst KGB in ein Dorf flüchtet.
Der Nachwuchspreis ging an Regisseur Burhan Qurbani für seinen Film "Wir sind jung. Wir sind stark." über den Angriff 1992 in Rostock auf ein Asylbewerberheim. Der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds verleiht den Friedenspreis seit 2002 in wechselnden Kategorien im Gedenken an den Filmemacher Bernhard Wicki ("Die Brücke").
Berkel fordert mehr Mut zum Neinsagen
Schauspieler Christian Berkel plädiert dafür, öfter mal Nein zu sagen. "Auch in einer Demokratie sollten wir den Mut haben, Widerstand gegen Dinge zu leisten, die wir nicht für richtig halten", sagte Berkel der dpa bei der Verleihung des Friedenspreises.
"Auch in einer Demokratie sollten wir den Mut haben, Widerstand gegen Dinge zu leisten, die wir nicht für richtig halten." Berkel, der die Laudatio auf den Preisträger Oliver Hirschbiegel gehalten hatte, findet dessen Film " Elser" deshalb sehr gelungen - "weil hier ein Mann gezeigt wird, der den Mut hatte, Widerstand zu leisten". Dabei muss sich Berkel selbst ebenfalls oft genug überwinden, um Nein zu sagen.
"Das fällt mir manchmal genauso schwer wie den meisten anderen Menschen auch. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich ist das oft gar nicht leicht. Man macht dem Gegenüber ja nicht immer eine Freude mit einem Nein", so Berkel. Die Lösung sei wohl, stets auf seine Intuition und sein Gefühl zu hören. "Wenn man spürt, dass da irgendetwas schief läuft, dann sollte man das auch äußern", betonte Berkel.
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