Frida Kahlo: Von Fiesta, Lebenslust und Schmerz

Tanzende Frau: Szenenfoto aus "Viva la Vida".
„Viva la Vida“, eine Tanzshow porträtiert Frida Kahlo (ab 13. 1. im MuseumsQuartier).

Heute schon geweint? Ja, sie gehen ans Herz: die Gänsehaut-Stimme von Greta Marcolongo und die Tanz-Performance, die mit Leidenschaft Geschichten erzählt. „Viva la Vida – A Tribute to Frida Kahlo“ (13. bis 18. 1., MuseumsQuartier, Halle E) wird in der Choreografie von Enrique Gasa Valga mit Live-Musik und mexikanischem Flair zum hochemotionalen Erlebnis voller Liebe, Schmerz und Willenskraft.

Zerbrochen

„Ich war fasziniert und sehr inspiriert von ihrem Leben und von den Erfahrungen der Frau, die in sehr jungen Jahren einen brutalen Unfall erlebt und überlebt hat und lebenslang Schmerzen hatte“, sagt Gasa Valga, 14 Jahre lang Leiter der Tanzkompanie des Tiroler Landestheaters, der „auf der Bühne die Zuschauer auf eine Reise mitnehmen und ihnen ein temporäres Universum bieten will, in dem sie für zwei Stunden ihre Strafzettel und ihre Steuererklärung vergessen.“

Zuletzt wurde bei einer Auktion in New York Kahlos Selbstporträt „El sueño (La cama)“, auf Deutsch „Der Traum (Das Bett)“ für 54,7 Millionen US-Dollar verkauft. Es ist das teuerste Werk, das je von einer Künstlerin versteigert wurde. Sie sagte einst: „Ich bin nicht krank, ich bin zerbrochen. Aber solange ich malen kann, bin ich froh, dass ich am Leben bin.“

Doppelte Frida

„Zwei Fridas“ verkörpern in „Viva la Vida“ die Malerin, Revolutionärin, Nonkonformistin und Kämpferin für Freiheit und Gleichberechtigung in ihrer Stärke als auch ihrer Verletzlichkeit: Alice Amorotti aus Rom ist die junge Lebenshungrige vor ihrem traumatisierenden Schicksalsschlag, der ihr Leben auf den Kopf stellte und sie zeitlebens prägte. Lara Brandi aus Florenz hat schon mit Maurice Béjart gearbeitet und ist Darstellerin der berühmten mexikanischen Künstlerin in ihrer leidvollen Phase danach.

Kahlos Leben war geprägt von Todesnähe und Lebensfreude, von Melancholie und Aufbegehren, von Affären, Tequila und Fiesta Mexicana. „Viva la Vida“ ist eine Nummern-Revue mit zwölf Tänzern. Inszeniert als ein „Fest für alle Sinne“, werden in einer farbintensiven Bildsprache die biografischen Stationen in 14 Szenen erzählt, begleitet von einer siebenköpfigen Band. Sie spielt neu arrangierte Boleros („La Llorona“, „Paloma Negra“, „Volver Volver“), Tangos und traditionelle mexikanische Volkslieder, ergänzt durch eigene Kompositionen des musikalischen Leiters Roberto Tubaro. Das tänzerische Vokabular reicht von klassisch über zeitgenössisch bis hin zu Charleston und zur unbeschwerten Stepptanznummer „Puttin’ on the Ritz“.

Einige Tage bevor die Kahlo mit 47 Jahren stirbt, hinterlässt sie auf einem Bild mit Wassermelonen ihren letzten Gruß an das Leben: „Viva la Vida“. „Es hat traurige Momente, aber auch lustige und schöne und die lebensbejahende Vitalität aus Südamerika“, sagt Ralf Kokemüller vom Veranstalter Limelight Live Entertainment. „Damit kann man sich speziell im Jänner in Wien, wenn der Himmel oft grau ist, ein Stück Sonne ins Herz holen.“

Wann & Wo: 13. bis 18. 1., Wiener Museumsquartier, Halle E. Karten: Tel. 01/58885 www.oeticket.com

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