FM4-Frequency Tag 2: Sounds von Indie-Pop bis Rap für das beste Publikum

FM4-Frequency Tag 2: Sounds von Indie-Pop bis Rap für das beste Publikum
AnnenMayKantereit mit Sänger Henning May (oben) konnten am Freitag die 50.000 Festivalbesucher nicht so begeistern wie Rapper Apache 207.

Nur schleppend kommt nach der gestrigen Eröffnungsparty an diesem Freitagnachmittag das Festivalleben im Green Park von St. Pölten in Schwung. Wie Blanks und Elderbrook vor ihm hat Singer/Songwriter JC Stewart hat auf der Space-Stage wenig Publikum – obwohl es schon nach 17 Uhr ist.

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G-Eazy

Richtig voll wird das Gelände erst, als Rapper G-Eazy auf die Bühne kommt. Drüben auf der Green-Stage liefern Von Wegen Lisbeth, die bekannt dafür sind, ihren Indie-Pop-Sound mit Instrumenten wie Steel Drum oder Glockenspiel anzureichern, ein ansprechendes Set. Aber die erste große Party des Tages steigt bei dem Kalifornier, der bürgerlich Gerald Earl Gillum heißt und 2014 mit dem Album „These Things Happen“ bekannt wurde.

Aufblasbare Teddys, die wie gläserne Skulpturen auf der Space-Stage sitzen, dominieren die Szenerie bei Anne-Marie. Mit gelbem Schottenrock und dicken, geflochtenen Zöpfen singt sich die 31-Jährige durch das Programm von eingängigen Power-Pop-Hits wie „Psycho“ oder „Beautiful“, einen Song, den sie mit Ed Sheeran geschrieben hat.

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In ihrer sympathischen, unaffektierten Bühnenpräsenz gesteht sie vor „Alarm“, einem Lied über einen betrügerischen Ex-Freund, dass sie es liebt, über die Verflossenen Songs zu schreiben. Und sie lobt die Frequency-Besucher: „Ihr seid das beste Publikum, das ich in diesem ganzen Jahr hatte!“

Ähnlich geht es danach AnnenMayKantereit, der deutschen Pop-Rock-Band rund um Sänger Henning May. Das Trio bemüht sich redlich, den Sound für dieses große Publikum abwechslungsreich zu gestalten. Immer wieder holen May, Gitarrist Christoper Annen und Drummer Severin Kantereit vier StreicherInnen oder vier BläserInnen dazu. Wenn alle acht den Sound der Kölner gemeinsam auffetten, stehen gefühlt mehr Musiker auf der Space-Stage als den ganzen Nachmittag zusammengenommen, als bei den Hip-Hoppern die Musik von der Konserve kam und nur die Raps live waren.

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Trotzdem hat das Set Längen. Denn auch wenn AnnenMayKantereit mit Hits „Pocahontas“ oder „Barfuß am Klavier“ ein paar markante Songs haben, sind die meisten anderen einander in der Melodieführung zu ähnlich, um nachhaltig zu beeindrucken. Mays verlebte, kraftvoll-raue Stimme, die einen Großteil des Erfolges der Band ausmacht, kann dieses Manko nicht ausgleichen – zumindest nicht hier auf diesem Festival .

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Bis auf ein paar kurze Nieselregen-Phasen hat das Wetter bisher gehalten. Es weht ein kühler Wind, aber der Stimmung bei Apache 207 schadet das nicht. Seine Melange aus Cloud- und Straßen-Rap, aus Pop und Euro-Dance sorgt für beste Partystimmung bei den Fans – auch wenn jetzt nicht ganz so viele da sind, wie bei den gestrigen Haupt-Acts.

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