Filmkritik zu "Wenn Angst hast, nimmst du ...": Eliteschule als Ort der Scham

Zwei Mädchen stehen auf dem Balkon eines Hochhauses in einer Wohnsiedlung.
Zärtlicher Coming-of-Age-Film von Marie Luise Lehner: "Wenn du Angst hast, nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst".

Von Susanne Lintl

Es ist nicht leicht, wenn man aus einer armen Familie kommt. Das muss Anna erfahren, als sie von einem Gymnasium im 21. Wiener Gemeindebezirk in eine Eliteschule in der Innenstadt wechselt. Die Mitschülerinnen schneiden sie, weil sie nicht so gekleidet ist wie sie, weil sie nicht so spricht wie sie und sich nicht für dieselben Dinge interessiert. Zum Skikurs kann Anna nicht mit, weil ihre Mama einfach das Geld dafür nicht aufbringt. Sie muss vorgeben, krank zu sein.

Marie Luise Lehners Filmdebüt ist ein zärtlicher Coming-of-Age-Film, der sich ganz auf seine jugendlichen Heldinnen – Anna und Mara, Mädchen, die nicht so viel haben und dennoch nicht unglücklich sind – fokussiert.

Liebe macht viel wett

Annas Mama Isolde, die gehörlos ist, macht durch ihre Liebe wett, was Anna in der Schule und sonst wo wegstecken muss. Freundin Mara geht mit ihr durch dick und dünn. Ein Film, den man sich gerne anschaut, positiv und voller Herzblut.

INFO: A 2025. 87 Min. Von Marie Luise Lehner. Mit Siena Popović.

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