Filmkritik zu "Slow": Choreografie einer zärtlichen Annäherung
Von Susanne Lintl
Alles geht ganz langsam vor sich: das Herantasten, das Einander-Näherkommen, die ersten Berührungen. Doch dann geht nichts mehr weiter. Denn Dovydas ist asexuell. Sprich: Er könnte Sex haben, hat aber keine Lust dazu.
Bei Elena ist das anders: Die Tänzerin ist lebensfroh und eine richtige Partymaus, die es gern krachen lässt. Sex natürlich inklusive. Der Konflikt ist – bei aller Liebe – vorprogrammiert.
Es ist ein unglaublich zärtlicher Film um Nähe und Zuneigung, den die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze hier auftischt. Sie umkreist ihre Figuren und lässt sie nie aus dem Blick. So entsteht eine Paar-Intensität, die einen ganz eigenen Sog entwickelt. Leider ist es so: Kein Sex in einer Beziehung wird auf Dauer zum Problem.
INFO: LT/E/S 2023. 108 Min. Von Marija Kavtaradze. Mit Greta Grineviciute, Kestutis Cicenas.
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