Filmkritik zu "Sick of Myself": Mit einer mysteriösen Krankheit in die Schlagzeilen

Kristine Kujath Thorp sucht Anerkennung im grausamen Selbstversuch: „Sick of Myself“
Um Aufmerksamkeit zu erreigen, steigert sich eine junge Frau in eine Krankheit hinein. Schwarze Beziehungskomödie mit Blick in den Abgrund

Von Gabriele Flossmann

Signe und Thomas führen eine ungesunde Beziehung, in der einer immer versucht, besser als der andere zu sein. Dass Thomas mit seiner Kunst plötzlich Erfolg hat, passt Signe gar nicht. Sie findet eine Lösung: Dubiose russische Pillen, die als Nebenwirkung seltsame Hautirritationen auslösen. Der Plan geht auf – und ihre mysteriöse Krankheit macht mehr Schlagzeilen in diversen Medien als die Kunst von Thomas. Aber dann kommt alles so, wie es kommen muss: Die Geschichte nimmt einen immer böseren Verlauf.

Das Regiedebüt des Norwegers Kristoffer Borgli ist das Gegenteil einer Wohlfühl-Romanze. Eine „Non-Rom-Com“, die im Stil von Ruben Östlunds „Triangle of Sadness“ die Abgründe unserer Gesellschaft aufzeigen will. „Sick of Myself“ ist aber auch ein intelligenter Kommentar zum Narzissmus dieser Gesellschaft und dem seltsamen Wunsch, dass Menschen ihr Innerstes mittels Social Media „viral werden“ lassen.

INFO: NOR/SWE/DK/F 2022. 95 Min. Von Kristoffer Borgli. MIt Kristine Kujath Thorp.

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