Filmkritik zu "Oink": Es stellt sich die Frage, ob man Spielgefährten essen sollte

Das Mädchen Babs und sein Schweinchen Oink
Ein niederländischer Stop-Motion-Trickfilm über eine Freundschaft zwischen einem kleinen Mädchen und einem kleinen Schwein

Von Gabriele Flossmann

Fast dreißig Jahre ist es her, dass ein Film dafür sorgte, dass uns nach einem Kinobesuch das Schnitzel im Hals stecken blieb. Ein „Schweinchen namens Babe“ schien in Sachen Fleischkonsum die Haltung der Gesellschaft verändert zu haben. Aber wie das eben in Märchen so ist: Es war einmal. Inzwischen hat sich wieder die „Erkenntnis“ durchgesetzt: Erst das Fressen, dann die Moral.

Derlei Schweinereien soll nun Einhalt geboten worden. Und wieder mit einem Film. Statt auf das Starpotential lebendiger Ferkel setzt nun die niederländische Filmemacherin Mascha Halberstad auf die Stop-Motion-Tricktechnik.

Zu ihrem 9. Geburtstag wünscht sich die kleine Babs einen jungen Hund. Aber leider ist ihr Vater allergisch gegen Hundefell. Der Opa löst das Problem – und schenkt der Enkelin ein Ferkel. Rosig und fast haarlos.

Freundschaft

Anhand der schnell erwachenden Freundschaft zwischen dem Mädchen und dem Schweinchen geht der Film der Frage nach, wie man mit Tieren umgehen soll – und ob man solche Spielgefährten auch essen sollte. Daneben werden auch noch diverse Familienprobleme aufgetischt. Das Schwein, das auf den Namen „Oink“ hört, darf nicht ins Haus, weil es – noch – nicht stubenrein ist. Und – wie sich herausstellt – auch nicht rein genug für den Gemüsegarten.

Filmkritik zu "Oink": Es stellt sich die Frage, ob man Spielgefährten essen sollte

Familie mit neuem Haustier: "Oink"

Der Film erinnert uns immer wieder – und vielleicht ein wenig zu eindrücklich – daran, wie wenig Exkremente im Kino sonst eine Rolle spielen – oder allenfalls für Momente des grotesken Humors oder groben Ekels.

Damit spielt dieser unterhaltsame Kinderfilm natürlich, sicher zur großen Begeisterung des jungen Publikums, aber: Das alles hat am Ende auch ein narratives Ziel.

INFO: NL/BEL 2022. Von Mascha Halberstad. Mit Hiba Ghafry, Kees Prins, Jelka van Houten.

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