In Teil Zwo merkt man nur an den Gesichtern der Darsteller, dass inzwischen 30 Jahre ins Land gezogen sind, nicht aber an den Witzen. Dass einige der aus „Manta, Manta“ bekannten Gesichter nicht mehr vor die Linse treten konnten oder wollten, muss man respektieren. Laut Vor- und Abspann waren insgesamt neun, wenn nicht sogar zehn Drehbuchautoren an der Produktion beteiligt. Kein Wunder, denn so eine Fülle an politisch möglichst unkorrekten Witzen kann einem allein gar nicht einfallen.
An der Geschichte des Sequels ist der Verschleiß an Autoren jedenfalls nicht abzulesen: Der von Til Schweiger gespielte Bertie hat den Rennfahrerberuf längst an den Nagel seiner Autowerkstatt gehängt. Er ist pleite und hat familiäre Probleme. Die Ex-Frau lebt mit dem Sohn bei einem anderen Mann, die Tochter arbeitet bei ihm in der verschuldeten Autowerkstatt. Berti versucht nun an einem Rennen teilzunehmen, um mit der Siegerprämie zumindest einige seiner Probleme loszuwerden.
Einen Monat hat er Zeit, um aus seiner alten Rostbeule ein Geschoß aus alten Manta-Tagen zu machen. Die Autorennen sind übrigens professionell inszeniert – inklusive eines Zitats aus dem James-Dean-Klassiker „Denn sie wissen nicht, was sie tun“.
Was Bertie betrifft, so gibt es Momente, die den Anschein erwecken, dass sich Til Schweiger selbst reflektiert und versucht, sein Supermann-Image ein wenig durch den Kakao zu ziehen. Er mimt den verständnisvollen Vater und gibt sich als Mann zum Küssen – sollte er zufällig einmal den lässigen Zahnstocher aus dem Mund nehmen.
INFO: D 2023. 127 Min. Von und mit Til Schweiger. Mit Moritz Bleibtreu, Tina Ruland.
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