Filmkritik zu "Friedhof der Kuscheltiere": Kater zurück aus dem Grab

Wenn der Kater aus dem Grab zurückkehrt
Bereits 1989 wurde Stephen Kings Romanvorlage zu „Friedhof der Kuscheltiere“ erfolgreich verfilmt. Aber einmal ist nicht genug.

Kaum jemand hat sich in seiner Literatur so variantenreich dem (Un-)Wesen des Sterbens gewidmet wie Stephen King. Mit mehr als 50 Romanen und rund 200 Kurzgeschichten hat sich der Meister des übersinnlichen Horrors zum meistadaptierten zeitgenössischen Autor des US-Kinos entwickelt.

Man könnte sich also fragen, warum es notwendig erschien, die 1989 erfolgreich verfilmten Kuscheltier-Zombies noch einmal auszugraben und auf das heutige Kinopublikum loszulassen?

Wieder dreht sich auch das Remake um die Familie eines Arztes, die in ein vermeintliches Kleinstadt-Idyll zieht. Doch hinterm Haus befindet sich ein unheimlicher Tierfriedhof, der sich auf dem Areal einer Indianer-Begräbnisstätte befindet. Daher rührt wohl seine magische Fähigkeit, alle Kreaturen, die dort begraben werden, zum Leben zu erwecken.

Dass ausgerechnet ein Mediziner, der gar nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, die Verstorbenen mittels indianischer Friedhofsmagie wiederbeleben will, führt zu einem Albtraum.

Was in der Vorstellungskraft des Lesers für schlaflose Nächte sorgt, kann im Lichte der Filmkamera leicht zum billigen Geisterbahn-Gag werden. Die Kino-Adaptionen von Kings Werken changieren daher oft zwischen Verriss und Kultstatus. Dieses Remake hat Potenzial für beides, wobei die Schauspieler und ein perfides neues Ende durchgehend für Gänsehaut sorgen.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: USA 2019. 101 Min. Von Kevin Kölsch, Dennis Widmyer. Mit Jason Clarke, John Lithgow.

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