Filmkritik zu "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben": Lächerliche Gegenspieler
Von Gabriele Flossmann
Schon vor rund 20 Jahren wagte man sich an eine erste Verfilmung des beliebten Rollenspiels, das seit den 1970ern über eine treue Fangemeinde verfügt.
Sie fiel damals bei Kritikern wie Fans gnadenlos durch. Wohl weil die damalige Adaption eines Computerspiels der Wahrheit nicht ins Auge sehen wollte. Nämlich, dass „Dungeons & Dragons“ gerade dann am lustigsten ist, wenn die „Handlung“ auf geradezu lächerliche Weise unberechenbar bleibt.
Ein Fantasy-Abenteuer so konsequent auf Gags auszulegen, ist natürlich ein riskantes Unterfangen. Vor allem, weil jeder Witz auch eine Geschmacksfrage ist und erst einmal beim Publikum zum Zwerchfell absacken muss, um als solcher wahrgenommen zu werden.
Jedenfalls haben Chris Pine und sein Gegenspieler Hugh Grant keinerlei Scheu davor, einander nicht nur Schwerter, sondern auch flache Witze um die Ohren zu hauen. Abgemildert durch charmantes Augenzwinkern. Hier spielt auch die gelungene Chemie zwischen den beiden eine Rolle. Es ist eine Schnitzeljagd, durch die die „Helden“ geschickt werden, zu der Frauen lediglich den Teil beitragen, dass sie gerettet werden müssen. Rasant inszeniert, damit den Zuschauern keine Zeit bleibt, über die Logik-Löcher der Handlung nachzudenken. Die handlungstreibende und immer wiederkehrende Dialogzeile des Films lautet: „Was machen wir jetzt?“ Diese Frage sollte man danach den Freunden stellen, mit denen man gerade im Kino war. Da hat man mehr Kontrolle über die Antwort.
INFO: USA/KAN 2023. 134 Min. Von J. F. Daley. Mit Chris Pine, Hugh Grant.
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