Filmkritik zu "Der Exorzist: Bekenntnis": Eher grauslich als gruselig

Zwei gefesselte Frauen mit gelben Augen liegen in einem Ritualkreis.
Und wieder eine Teufelsaustreibung: Kirchenhorror von „Halloween“-Regisseur David Gordon Green

Von Gabriele Flossmann

Vor genau 50 Jahren schockierte der amerikanische Regisseur William Friedkin mit einem Horrorfilm über eine Teufelsaustreibung das Publikum. Zeitungen berichteten von Filmvorführungen, in denen Zuschauer in Ohnmacht fielen, während andere fluchtartig den Ausgang suchten. Begleitet von einem Soundtrack aus kreischenden Mädchenstimmen.

Nun hat der kirchliche Horror eine Neuauflage bekommen. Wieder einmal. Denn es gab davon schon einige – darunter „Der Exorzist II: The Heretic“ aus dem Jahr 1977 und „Der Exorzist III“ aus den 1990er Jahren sowie die neueren Versionen „Der Exorzist: Der Anfang“ (2004) und „Dominion: Prequel zu Der Exorzist“ (2005).

Einmal mehr spekuliert also Hollywood auf eine verdrängte(?) Angst, die Kriege und Krisen in uns auslösen könnten: Vielleicht gibt es ihn ja doch, den Teufel. Im Mittelpunkt steht diesmal ein alleinerziehender Vater, dessen Tochter tagelang spurlos im Wald verschwindet. Als sie wieder auftaucht, scheint sie – no na net – von einem Dämon besessen zu sein. Womöglich gar vom Teufel höchstpersönlich. Um diesen aus der Tochter auszutreiben, sucht der Vater jemanden mit Exorzismus-Erfahrungen. Er findet eine Frau, die bereits eine Teufelsaustreibung hinter sich hat und – als Reminiszenz an das Original – von der inzwischen 90-jährigen Ellen Burstyn gespielt wird.

Eine blutverschmierte junge Frau wird von zwei besorgten Erwachsenen in einer Kirche gestützt.

"Der Exorzist: Bekenntnis" von "Halloween"-Regisseur David Gordon Green

Für das Hardcore-Gruselpublikum, das derlei Spezialeffekte schon oft gesehen hat, wirkt dieser Film eher grauslich als gruselig – und zu lang. Von ein bis zwei wirklich guten Jump-Scares abgesehen.

INFO: USA 2023. 121 Min. Von David Gordon Green. Mit Ellen Burstyn, Jennifer Nettles.

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