Filmkritik zu "Bibi & Tina - Einfach anders": Zwischen Pferden und Aliens

Diesmal nur in untergeordneten Rollen: Bibi (li.) und Tina
Von Anne Fliegel
Aufgebrochene Geschlechterstereotype, starke weibliche Hauptfiguren und Anspielungen auf die Pandemie – Bibi und Tina sind im Heute angekommen.
Regisseur Detlev Buck hat mit leicht verändertem Cast seinen fünften Teil über Hexe Bibi (Katharina Hirschberg) und ihre Freundin Tina (Harriet Herbig-Matten) auf die Kinoleinwand gebracht. Die Darstellerinnen der letzten Filme wurden durch die Schauspielerinnen der gleichnamigen Amazon Prime Serie ersetzt, durch den überfrachteten Themenkomplex geraten die beiden jedoch ohnehin ziemlich in den Hintergrund.
Die zahlreichen Handlungsstränge reichen von der Entmachtung des Grafen von Falkenstein und seiner Sinnkrise über eigensinnige Jugendliche, die den Frieden am Pferdehof gefährden, bis hin zu einer redundanten Geschichte über Außerirdische. Unterbrochen wird das ganze durch peinliche Musikvideos, in denen die Figuren singen, rappen und tanzen.
Positiv aber fällt die sich wiederholende Botschaft auf, dass „anders sein“ gut ist und jeder nun mal ist, wie er ist. Detlev Buck dürfte sich bemüht haben, allen politischen Anforderungen gerecht zu werden: Die Frauen sind selbstsicher, Männer zeigen Gefühle, es wird auf die Gefahren von Falschinformationen hingewiesen und gewaltfreie Kommunikation in pädagogischen Sitzkreisen geübt. Schade nur, dass die Protagonistinnen selbst ziemlich durchschnittlich und kein bisschen divers sind, wodurch die erfreulichen Bestrebungen teilweise revidiert werden.
INFO: D 2022. 102 Min. Von Detlev Buck. Mit Katharina Hirschberg, Harriet-Herbig-Matten

Jugendfilm mit Aufruf zum Anders sein: "Bibi & Tina 5"
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