Filmkritik zu "Beau hat Angst": Mutterkomplex als Triebfeder
Von Gabriele Flossmann
Seit seiner Studentenzeit trägt Ari Aster, Regisseur von den kultisch verehrten Horrorfilmen „Hereditary“ und „Midsommar“, die Albtraumkomödie „Beau hat Angst“ als Herzensprojekt mit sich herum.
Es beginnt mit Beaus Geburt. Gefilmt durch die Augen des Neugeborenen. Schon in diesem Moment ängstigt er Mutter und Gynäkologen: Er bleibt den ersten Schrei schuldig. Danach folgt ein harter Schnitt. Aus dem Neugeborenen ist ein erwachsener Mann geworden.
Der im Baby-Hals stecken gebliebene Schrei angesichts der Frau, die damals noch an seiner Nabelschnur hing, ist zu einem handfesten Trauma herangereift. Ein längst überfälliger Mutter-Besuch, zu dem ihm sein Therapeut geraten hat, wird für Beau zum kafkaesken Albtraum: Ein wilder Ritt durch sein eigenes Leben, das in Rückblenden immer wieder auftaucht.
Kommentare