Filmkritik zu "Astolfo - Für die Liebe ist es nie zu spät": Schmetterlinge im Bauch

Gianni Di Gregorio lernt als pensionierter Professor die Liebe
Von Gabriele Flossmann
Astolfo ist ein pensionierter Professor. Als er aus seiner Wohnung in Rom ausziehen muss, sucht er ein neues Dach über dem alten Kopf. Und er findet dafür einen edlen, aber heruntergekommenen Palast. Den letzten Überrest seines Familienerbes. In einem abgelegenen Dorf in den Abruzzen, wo er seit Jahrzehnten nicht mehr war. Schnell gewöhnt er sich an das beschauliche und wider Erwarten gar nicht fade Provinzleben und freundet sich mit ein paar Außenseitern der kleinen Dorfgemeinschaft an: Einem Koch, einem Landstreicher und einem jungen Handwerker. Gemeinsam leben sie als eine Art WG im bröckelnden Gemäuer. Das Zusammenleben gestaltet sich harmonisch und stressfrei. Bis er auf Stefania trifft, eine charmante und immer noch gut aussehende Frau in seinem Alter. Astolfo verliebt sich in sie und kämpft dabei mit Gefühlen, die – seiner Meinung nach – nicht (mehr) in sein Leben passen.
Verliebter Lebemann
Ein „alter Junggeselle“ sollte sich nicht (mehr) verlieben, sagt ihm seine höchst skeptische innere Stimme. Er tut es doch ... und plötzlich hängt der Himmel voller Geigen. Damit beginnt ein neuer (letzter?) Lebensabschnitt für den sympathischen italienischen Lebemann, der noch einmal im eigenen Bauch verspürt, dass sich Schmetterlinge auch dann noch darin tummeln können, wenn die Haut darüber faltig ist. Der Regisseur hat sich diese Rolle auf den eigenen Leib geschrieben.
INFO: I 2022. 92 Min. Von und mit Gianni Di Gregorio. Mit Stefania Sandrelli.
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